Anders Indset: „Führung ist etwas Unendliches“

Anders Indset.
Anders Indset.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Dem Kapitalismus fehle das Mitgefühl, sagte der Dalai Lama. Wirtschaftsphilosoph Anders Indset findet das auch. Es brauche eine neue Form der Ökonomie, die auf Kapitalisierung von Liebe, Empathie und Vitalenergie setzt, sagt der Norweger.

Die Presse: Wir befinden uns im Zeitalter der Digitalisierung, aber was kommt danach?

Anders Indset: Das ist für mich eine philosophische Frage, die von der Bedeutung gleichzusetzen ist mit der Frage: „Gibt es ein Leben nach dem Tod?“ oder „Ist das Universum echt?“ Wir sagen immer, dass wir uns inmitten der digitalen Transformation befinden. Ich frage dann: Wozu transformieren wir uns? Welche Welt wollen wir kreieren? Denn es gibt keine Grenzen der Digitalisierung, wir können alles digitalisieren. Der wirkliche digitale Tsunami steht uns ja erst bevor.

Einem Tsunami kann man nichts entgegenhalten.

Wir haben einen viel größeren Gestaltungsspielraum, als uns bewusst ist. Ich bin überzeugt: Das einzige, das die Menschheit auf Dauer retten kann, ist, wenn wir neues Wissen generieren und eine Bewusstseinsrevolution führen. Darum ist es auch so wichtig, dass wir uns trauen, ausnahmslos alles skeptisch zu hinterfragen.


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