Mental Health Day

Noch kein Licht am Ende des Tunnels

Christian Kienbacher leitet das Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie des SOS Kinderdorf in Wien. Jährlich betreut er 1600 Fälle.
Christian Kienbacher leitet das Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie des SOS Kinderdorf in Wien. Jährlich betreut er 1600 Fälle.Caio Kauffmann
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Die Pandemie hat das Bewusstsein für psychische Gesundheit gestärkt. Der Mental Health Day soll darauf einmal mehr aufmerksam machen. Denn mit den vielen Krisen sinkt die Resilienz in der Gesellschaft – insbesondere bei Kindern.

An diesem Montagvormittag sitzt eine dunkelhaarige Frau mit Brille vor einer Glastür im ersten Stock eines unscheinbaren Betonbaus in der Anton-Bosch-Gasse in Wien Floridsdorf. Darin ist das Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie des SOS Kinderdorf untergebracht. Die Frau aber wartet an diesem Morgen nicht auf einen Termin bei Psychiaterinnen, Psychologen oder Ergotherapeutinnen, sondern auf ihren Sohn, der im Raum nebenan gerade den Schulunterricht in der hauseigenen Heilstättenklasse besucht. Da das Klassenzimmer ebenfalls aus gläsernen Wänden besteht, kann sie ihn dabei beobachten. Oder besser: Er kann sie beobachten. Ihre bloße Anwesenheit beruhigt den Burschen, der sich sonst, zwölf Jahre alt, weigern würde, in die Schule zu gehen.

Das wird der ärztliche Leiter des Hauses, Christian Kienbacher, wenig später in seinem Büro erzählen. Geht die Mutter nur eine Runde spazieren oder zum Supermarkt, steht der Bursche währenddessen am Fenster und wartet sehnsüchtig auf ihre Rückkehr.

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