Katastrophenhilfe

Einsatz österreichischer Soldaten im Erdbebengebiet geht zu Ende

Seit Dienstag sind 82 Soldaten und Soldatinnen in der Türkei. Ursprünglich war die Rückkehr für Donnerstag geplant.

Der Einsatz der österreichischen Soldaten und Soldatinnen, die nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet bei der Bergung Verschütteter geholfen haben, geht dem Ende zu. "Bis heute Mittag stehen die Soldaten für etwaige Suchaufträge noch bereit, dann beginnt der Rückmarsch zum Flughafen Adana", schrieb Bundesheersprecher Michael Bauer Montagfrüh auf Twitter.

Laut Bauer wurde die Truppe der sogenannten Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU) am Sonntag zu keinem Einsatz mehr angefordert. Seit Dienstag sind 82 Soldaten und Soldatinnen in der Türkei. Ursprünglich war die Rückkehr für Donnerstag geplant. Den Helfern gelang die Bergung von neun Personen aus den Trümmern.

Die Einheit ist auf die Rettung lebender Menschen spezialisiert. Die Wahrscheinlichkeit, sieben Tage nach dem schweren Beben im Krisengebiet mit Zehntausenden Toten in der Türkei und in Syrien noch Überlebende bergen zu können, sei nur noch sehr gering.

Am Samstag kamen die Rettungsaktionen verschiedener Hilfsgruppen aufgrund der schwierigen Sicherheitslage zeitweise zum Erliegen. Österreichische - wie deutsche und ungarische - Helfer mussten ihren Einsatz für einige Stunden unterbrechen, weil die Arbeit zu gefährlich geworden war. Zunehmende Aggressionen zwischen Gruppierungen in der Türkei - Schusswechsel inklusive - hätte diese Entscheidung notwendig gemacht. Türkische Sicherheitskräfte übernahmen zwischenzeitlich den Schutz der österreichischen Truppe, die ihre Arbeit im Laufe des Samstagnachmittags wieder aufnehmen konnte, um lokale Gruppen zu unterstützen.

(APA)

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