Erdbeben

97 Verhaftungen nach Plünderungen in der Türkei

97 Menschen wurden verhaftet, gegen 232 werde wegen Plünderung, Diebstahl und Betrug ermittelt.

Nach Plünderungen im Erdbebengebiet sind in der Türkei Haftbefehle gegen 97 Menschen erlassen worden. Insgesamt werde gegen 232 Menschen ermittelt, ihnen würden Plünderung, Diebstahl und Betrug vorgeworfen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. In den Erdbebengebieten ist die Situation Augenzeugen zufolge teils angespannt, nach Regierungsangaben kam es auch zu Plünderungen.

Die Türkei-Vertreterin der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Emma Sinclair-Webb, sowie die Anwaltskammer Diyarbakir hatten sich besorgt über nicht verifizierte Berichte geäußert, dass mutmaßliche Plünderer misshandelt wurden. Sinclar-Webb appellierte an die Behörden, sowohl gegen mutmaßliche Plünderer vorzugehen als auch gegen Menschen, die Selbstjustiz übten.

>>> Auf das Erdbeben folgt in der Türkei eine Welle der Gewalt

Im Erdbebengebiet ist auch die öffentliche Ordnung zusammengebrochen. Plünderungen werden für Präsident Erdoğan zum Problem.

(APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Nichts als Schuttberge: Viele Einwohner der Millionenstadt Diyarbakir haben durch das schwere Erdbeben von vergangener Woche alles verloren.
Reportage

Erdbeben in der Türkei: In Diyarbakir wächst die Wut der Überlebenden

Die Türkei sucht nach Schuldigen für die Erdbebenkatastrophe. Bei den Betroffenen steigt der Zorn: Warum ließ der türkische Staat illegale Bauten zu? Ein Lokalaugenschein.
Die Ruine der Galeria-Wohntürme. Hinter der abgesperrten Einsturzstelle warten Angehörige auf Nachricht: „Irgendjemand muss uns doch irgendetwas sagen.“
Erdbeben in der Türkei

"Sie lassen uns nicht einmal helfen, unsere Leute auszugraben"

Im türkischen Diyarbakır warten Angehörige vor Trümmerbergen auf ein Wunder. Dem Staat misstrauen sie. Eine Reportage aus dem Erdbebengebiet.
Kaum mehr gibt es gute Nachrichten aus Hatay in der Türkei, vereinzelt werden aber immer noch Überlebende aus den Trümmern gezogen.
Bergungsarbeiten

Teenager überlebte 182 Stunden nach Beben in der Türkei unter Häusertrümmern

Eine Woche nach dem Beben konnte ein 13-Jähriger in der Provinz Hatay aus den Trümmern eines Hauses gerettet werden. Doch die Hoffnung auf Überlebende schwindet, die Opferzahl ist auf über 37.500 gestiegen.
Katastrophenhilfe

Einsatz österreichischer Soldaten im Erdbebengebiet geht zu Ende

Seit Dienstag sind 82 Soldaten und Soldatinnen in der Türkei. Ursprünglich war die Rückkehr für Donnerstag geplant.
Ein türkischer Soldat auf einem Trümmerberg in Kahramanmaraş, Provinz Hatay. Der Staat ist bemüht, Präsenz zu zeigen. Die Sicherheitslage hat sich zuletzt massiv verschlechtert.
Türkei

Auf das Erdbeben folgt in der Türkei eine Welle der Gewalt

Im Erdbebengebiet ist auch die öffentliche Ordnung zusammengebrochen. Plünderungen werden für Präsident Erdoğan zum Problem.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.