Craig gegen Connery: "Weichei" siegt

Nachfolge. Der Brite ist der sechste Schauspieler der Ian Flemings Geheimagenten verkörpert. Britische Filmkritiker stellen ihm bereits ein gutes Zeugnis für "Casino Royale" aus.

Daniel Craig hatte es bis jetzt alles andere als leicht. Seit dem bekannt wurde, dass der 38-Jährige in Chester geborene Schauspieler dem Publikumsliebling Pierce Brosnan als berühmtester Geheimagent der Filmgeschichte nachfolgen würde, wehte diesem nichts anderes als eine herbe Welle der Kritik entgegen. Er sei viel zu wenig charismatisch, habe zudem anders als die Originalfigur in Ian Flemings Romanen keine schwarzen Haare ("Zu blond für Bond" hieß es etwa) und sei alles andere als ein "harter Mann".

Zu diesem voreiligen Schluss kamen Fans in verschiedensten Internetforen nur deshalb, weil der vielleicht nichts weiter als ein bisschen naive Craig in Interviews davon gesprochen hatte, nicht pokern zu können und Waffen zu verabscheuen. Der Stempel des Vorurteils war dem Schauspieler, der zuletzt in Steven Spielbergs Drama "München" einen Terrorist spielte, sofort verpasst.

Craig litt zwar ein wenig an der öffentlichen Häme, begab sich aber fleißig in das "Abenteuer Bond". Er hat alle Bond-Filme mindestens zwei Mal gesehen und macht kein Hehl daraus, dass sein Favorit in der Rolle des eleganten Agenten Sean Connery war.

Jetzt aber, so scheint es, ist das Schlimmste für Craig vorüber. Der Film ist fertig abgedreht und wartet darauf mit Craig auf Premierentour durch Europas Großstädte zu gehen. Den Rest besorgen zur Zeit ohnehin die englischen Filmkritiker. Die überhäufen den blonden Briten, der schon an der Seite von Angelina Jolie in "Tomb Raider" (und trotz ihr) auffiel, nämlich mit Lobeshymnen. "Daniel Craig is great" resümiert etwa der BBC-Filmexperte. Der "Daily Telegraph" nennt ihn "stark und dennoch einfühlsam" und der "Evening Standard" prophezeit, dass Craig Connery vom Thron des beliebtesten Bond aller Zeiten drängen werde.

Letztendlich werden die Zuseher (in Ö: ab 24. 11.) über den Kassenerfolg entscheiden, wobei eine Tatsache trotz der angeblich mangelnden "Schwarmqualitäten" von Craig das weibliche Publikum vermehrt ansprechen könnte: James Bond verliebt sich unsterblich in das von Eva Green gespielte Bond Girl.

Somit hat Bonds Single-Dasein mit dem neuen Film ein Ende. Obwohl Craig mit rasch wechselnden Partnerinnen an seiner Seite einiges an Erfahrung mitbringt. Er war bereits mit Kate Moss und Sienna Miller und der deutschen Exil-Londonerin Heike Makatsch liiert.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.