Eine Picasso-Enkelin in Wien

Familienerbe. Diane Widmaier-Picasso kam zur Eröffnung der Picasso-Schau in der Albertina.

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ie ist die Enkelin von Pablo Pi casso: Diane Widmaier-Picasso. Und sie wirkt manchmal so, als sei ihr das Erbe des großen Malers von Zeit zu Zeit zu viel. Das ist auch der Grund warum die Tochter von Maya Picasso (und Enkelin von Marie-Thérèse Walter, mit der Picasso nach der Tänzerin Olga Khokhlowa und vor der Fotografin Dora Maar zusammen war) nicht selbst Künstlerin geworden ist, sondern sich lieber auf das Studium der Kunstgeschichte verlegte.

"Wenn man als eine ,Picasso' auch malen will, muss man schon sehr viel Talent mitbringen", sagt die Picasso-Enkelin beim Interview mit der "Presse" im Hotel Sacher in Wien mit einem Lächeln. Sie male zwar auch, aber nur privat. Wenn sie Künstlerin geworden wäre, dann eher Musikerin, meint sie trocken. Immerhin könne sie Klavier und Chello spielen.

Die 34-jährige Pariserin ist am Donnerstag nach Wien gekommen, um am Abend die Picasso-Ausstellung "Malen gegen die Zeit" in der Albertina zu eröffnen. Die Kunsthistorikerin, die eigentlich auf Alte Meister des 16. und 17. Jahrhunderts spezialisiert ist, aber trotzdem im vergangenen Jahr das Buch "Picasso - Kunst ist immer Erotik" schrieb, war schon mehrmals in Wien und schätzt hier vor allem die Museen. Ob sie zu jeder Picasso-Ausstellung der Welt fährt? "Nicht zu allen, aber zu den meisten", sagt sie. Meistens würden die Kunstschauen aber zu Familientreffen ausarten. In Wien etwa traf sie Tante Paloma Picasso und Cousin Bernard Picasso. Die Ausstellung in der Albertina sei für sie etwas Besonderes, weil sie Picassos Werke aus den Sechziger Jahren zeige, die Jahrzehnte nicht ausgestellt wurden.

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or der Albertina-Eröffnung war Widmaier-Picasso zu Gast beim "Ladies Lunch" der Kosmetikmarke "La Mer" im Hotel Sacher. Die Picasso-Enkelin war dabei prominenter Mittelpunkt des Mittagessens, dass von den Veranstaltern als "Prinzessinengipfel" hochstilisiert wurde. Adelige Jetsetterinnen und blaublütige Prinzessinnen wie Daria Gräfin Arco, Camilla Habsburg Lothringen, Philippa Gräfin zu Königsegg, Franziska Meinl, Beate Schullin und Hotelchefin Elisabeth Gürtler trafen sich in der "Roten Bar" des Sacher und ließen sich hinsichtlich der Hautpflege beraten.

Man darf getrost davon ausgehen, dass sich alle Anwesenden die dreiwöchige Kur "The Essence" des deutschen Produkts um exakt 2100 Euro leisten können. Unternehmens-Schulungsleiterin Elfie Rainer überraschte die Runde mit dem Bekenntnis, sich dieses Produkt nicht leisten zu können. Diane Widmaier-Picasso gilt als eine Art "Botschafterin" der teuren Marke, für die Plakatwerbung wohl eher am Zielpublikum vorbeigehen würde.

Kehren wir zur Kunst zurück. Von der versteht Widmaier-Picasso, wie sie selbst unumwunden zugibt, mehr als von teuren Cremes. Wenn nicht schon das künstlerische Talent, so wurde Widmaier-Picasso zumindest der Kunstsinn in die Wiege gelegt.

Obwohl sie den Großvater nicht mehr persönlich kennen lernte: Er starb als sie zwei Jahre alt war. Die Frage, was sie von ihrem Großvater gerne wissen würde, beantwortet sie nach einer kurzen Nachdenkpause knapp so: "Wie er ans Malen heranging und was seine Technik war."

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