Im Fall des Doppelmordes vom vergangenen Freitag vermeldet die Polizei zwei Festnahmen. Einer der Verhafteten "kann definitiv mit dem Tatort in Verbindung gebracht werden", sagt die Polizei.
Knapp eine Woche nach dem am 22. Juni in Wien-Meidling verübten Doppelmord sind am Mittwoch zwei Verdächtige festgenommen worden. Sowohl bei Andreas B. (46) als auch bei Martin S. (35) stellte die Polizei leichte Verletzungen, vor allem Kratzspuren fest. Deren Entstehung dürfte einige Tage zurück liegen. Dem Verbrechen waren eine 89 Jahre alte Frau und ihre 54-jährige Heimhelferin in der Wohnung der Seniorin zum Opfer gefallen. Beide Männer bestreiten, etwas mit der Tat zu tun zu haben.
Der 46-jährige "kann definitiv mit dem Tatort in Verbindung gebracht werden", sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger am Donnerstag. Gegen den Mann liege ein DNA-Beweis vor. Wega-Beamte haben ihn am späten Mittwochnachmittag in einem Lokal in der Wienerbergstraße in Meidling verhaftet, der 35-Jährige wurde etwas später ebenfalls in Meidling durch das Landeskriminalamt Wien festgenommen. "Einer der beiden Verdächtigen ist vorbestraft", bestätigte Keiblinger, ohne weitere Details zu nennen.
Laut dem Polizeisprecher führten die Ermittlungen im Umfeld der Opfer auf die beiden Verdächtigen. Zusammen mit den Spuren am Tatort kam es dann schließlich zu den Festnahmen. Das Landeskriminalamt sei von Anfang an von ein bis zwei Tätern ausgegangen, hieß es dazu in einer Polizei-Aussendung vom Donnerstag. Dafür sprachen sowohl Kampfspuren am Tatort als auch die Auffindungssituation der beiden Leichen.
Feuer gelegt, Bargeld geraubt
Der 35 Jahre alte Martin S. habe ausgesagt, den Tag der Tat mit B. verbracht zu haben, nicht allerdings während der Zeit, in der das Verbrechen verübt wurde. Die Leichen der beiden Frauen wurden am frühen Nachmittag des Freitags vergangener Woche von der Feuerwehr entdeckt, die wegen eines Wohnungsbrandes gerufen wurde. In der Kleinwohnung in der Böckhgasse gab es zwei Brandherde. Die Toten hatten multiple Stichverletzungen, die Täter hatten vermutlich Bargeld geraubt.
Bis jetzt wurde noch keine Tatwaffe sichergestellt. Der genaue Tatablauf und der Verbleib des geraubten Geldes seien noch ungeklärt. Andreas B. habe die Tat vorläufig weder bestritten noch zugegeben, sagte Polizeisprecher Keiblinger, "er setzt offenbar auf Abwarten." Die Einvernahmen der in Haft befindlichen Beschuldigten würden fortgesetzt. Marcus Januschke, der Rechtsanwalt von Andreas B., gab gegenüber der APA an, dass sich sein Mandant die Vorwürfe seitens der Polizei nicht erklären könne. Am Freitagnachmittag wird B. laut seinen Angaben in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert.
(APA)