Der deutsche Bundestag entschied sich mit einer klaren Mehrheit für das Milliardenpaket für spanische Banken.
Der deutsche Bundestag hat am Donnerstag mit breiter Mehrheit dem Milliardenpaket zugunsten spanischer Banken zugestimmt. Das teilte Parlamentspräsident Norbert Lammert im Plenum mit. Für den Antrag votierten 473 Abgeordnete. Es gab 97 Gegenstimmen und 13 Enthaltungen. 22 der Neinstimmen kamen nach Angaben aus Fraktionskreisen aus den Koalitionsfraktionen (CSU/CDU und FDP). Damit wurde - entgegen erster Angaben - die symbolische "Kanzlermehrheit" verfehlt. Mit Ausnahme der Linken hatten im Vorfeld alle Fraktionen trotz vielfacher Kritik und Bedenken grundsätzlich Zustimmung signalisiert.
Die Zustimmung des Bundestages ist die Voraussetzung dafür, dass Finanzminister Wolfgang Schäuble am Freitag bei einer Telefonkonferenz der Euro-Finanzminister die Hilfen mitbeschließen kann. Schäuble hatte in einer Regierungserklärung gewarnt, werde den spanischen Banken nicht geholfen, drohe eine Gefahr für die Finanzstabilität in der Eurozone.
Erste Tranche noch vor Monatsende
Spanien hatte am 25. Juni offiziell Hilfe aus dem Euro-Hilfsfonds EFSF für seine Banken beantragt. Das Programm soll über 18 Monate laufen, die Obergrenze für die Hilfen liegt bei 100 Milliarden Euro. Deutschlands Haftungsanteil liegt bei rund 29 Prozent. Eine erste Tranche von 30 Milliarden Euro soll bereits vor Monatsende für akute Notfälle bereitgestellt werden.
Von den 620 Mitgliedern des Bundestags nahmen 37 Abgeordnete nicht an der Abstimmung teil, für die das Plenum während der Sommerpause zu einer Sondersitzung zusammengerufen worden war. Lammert lobte die trotz der Ferien hohe Anwesenheitsquote von rund 94 Prozent.
(APA/Reuters/AFP)