Italienisches Öl soll Wirtschaft ankurbeln

Larry W. Smith
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Die italienische Regierung will die italienische Ölproduktion steigern und zusätzlich auf umweltfreundliche Energie setzten. So soll die Importabhängigkeit reduziert werden.

Die Regierung Monti arbeitet an einem ehrgeizigen Energieplan, der zur Ankurbelung der in die Rezession gestürzten italienischen Wirtschaft beitragen soll. Laut dem Plan, den das Kabinett im September verabschieden will, soll Italien seine Ölproduktion steigern, damit 20 Prozent der nationalen Nachfrage gedeckt werden kann. Dies soll zu einer Erhöhung des Bruttoinlandsprodukts von 0,5 Prozent führen, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica" am Montag.

Die Regierung will die Bürokratie für Genehmigungen von Ölbohrungen vereinfachen. In Italien durfte bisher nur in einer Entfernung von 12 Seemeilen von der Küste gebohrt werden. Diese Grenze soll jetzt gelockert werden.

Verstärkt gefördert werden sollen Investitionen in Gaspipelines aus Algerien. Italien will zum Haupttor für Gas aus Nordafrika und Zentralasien in Richtung Europa avancieren und den Gasimport auf mehrere Unternehmen erweitern. Die stärkere Konkurrenz auf dem Gasmarkt soll zu einer Preissenkung führen, verlautete es aus Regierungskreisen.

Zusätzlich mehr umweltfreundliche Energie

Außerdem soll in Italien die Nutzung umweltfreundlicher Energieformen effizienter unterstützt werden. Damit will man die Stromproduktion in Italien erhöhen und die Abhängigkeit des Landes von Energieimporten aus dem Ausland reduzieren. Dies solle zu einer Senkung der Energiekosten führen und Investitionen in Energie-Infrastrukturen fördern, so das beauftragte Fachkräfte-Kabinett. Davon soll die Wirtschaft profitieren. Steuerbegünstigungen sollen Verbrauchsreduktion und Energieeffizienz fördern.

Die Regierung Monti bemüht sich stark um Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums. Das Kabinett arbeitet außerdem an einer "Herbstkampagne" zum Abbau der gewaltigen Staatsschulden. Die Regierung will vor allem auf Privatisierungen setzen, berichten italienische Medien. Immobilien in öffentlicher Hand und Staatsbeteiligungen an Unternehmen will die Regierung auf den Markt bringen, um Geld einzunehmen.

Staat leiht sich Geld zu höheren Zinsen

Die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone hat weiter mit dem wachsenden Misstrauen der Finanzmärkte zu kämpfen. Am Montag musste Italien den Investoren eine Rendite von 2,77 Prozent für einjährige Anleihen bieten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat sich das Land acht Milliarden Euro geliehen. Nach bisherigen Planungen muss es dieses Jahr noch weitere 150 Milliarden am Markt aufnehmen.

(APA)

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