Japan leidet unter Europas Schuldenkrise

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Symbolbild(c) AP (Koji Sasahara)
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Das Wachstum der japanischen Wirtschaft im zweiten Quartal bleibt unter den Erwartungen. Der starke Yen und eine weltweite Konjunkturabkühlung machen der Inselnation mehr und mehr zu schaffen.

Tokio/jps/dpa. Japans Wirtschaft ist im zweiten Quartal um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,4 Prozent gewachsen. Das gab die Regierung in Tokio am Montag bekannt. Das Wachstum war damit zwar stärker als in der Eurozone, blieb aber unter den Erwartungen. Volkswirte hatten ein Wachstum von 2,3 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt erwartet. Als Ursachen werden der starke Yen und die Schuldenkrise der Euroländer genannt.

Eine der wichtigsten Triebfedern für die japanische Wirtschaft ist nach wie vor der Wiederaufbau nach dem Tsunami im März 2011. Dennoch spürt auch Japan in den Augen des privaten Bankhauses Metzler die weltweite Konjunkturabkühlung mehr und mehr. Die Experten sprachen von einem „enttäuschenden zweiten Quartal“. Allerdings könnten die aktuellen Zahlen in den kommenden Monate „die Tür für weitere Konjunkturhilfen der Bank of Japan öffnen“.

Im Quartalsvergleich hat die Wirtschaft zwischen April und Juni um 0,3 Prozent zugelegt. Auch hier fiel der Wert um die Hälfte geringer aus, als Volkswirte zuvor erwartet haben. Im Auftaktquartal lag das Wachstum nach revidierten Zahlen noch bei 1,3 Prozent zum Vorquartal. Für den weiteren Verlauf des Jahres geht die Regierung in Tokio weiter von einem moderaten Wachstum aus.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.08.2012)

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