Autohändler stöhnen unter Absatzkrise

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Die Unternehmensberatung Roland Berger sieht den Autohandel in finanziellen Schwierigkeiten. Besonders stark gelitten haben in den vergangenen Jahren die Märkte der Krisenländer Italien und Spanien.

Wien/APA/Bloomberg./red. Die Schuldenkrise hat den Bürgern in Europa die Lust auf den Kauf eines Neuwagens genommen. Angesichts dessen sieht die Unternehmensberatung Roland Berger nun auch den Autohandel in Gefahr: Demnach würden 20 Prozent der Händler unter finanziellem Druck stehen. „Die derzeit rückläufigen Pkw-Absatzzahlen in Europa und der anhaltende Druck auf den Finanzmärkten bereiten vielen Händlern signifikanten Probleme im Tagesgeschäft“, sagt Rupert Petry in einer Mittelung von Roland Berger. Allerdings wüssten viele Autohersteller nicht, wie es ihren Händlern finanziell gehe.

Für Europa rechnet die Unternehmensberatung heuer mit einem Rückgang des Absatzes um rund sechs Prozent. Besonders stark gelitten haben in den vergangenen Jahren die Märkte Italien und Spanien, deren Neuwagenverkäufe im Schnitt jährlich um rund sieben und 13 Prozent zurückgegangen sind.

In Österreich wurden heuer 216.900 neue Pkw zugelassen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem leichten Rückgang.

Konsolidierung möglich

Unterdessen rechnet die Deutsche Bank in einer Analyse mit einer Konsolidierung der Autobranche in Europa. Der Bank zufolge könnten ein oder mehrere Hersteller den Markt in den nächsten zwei bis drei Jahren verlassen, wie es heißt.

Als wahrscheinlichsten Kandidaten für einen Marktabschied führt die Deutsche Bank den Hersteller Opel an. Die deutsche Tochter des US-Konzerns General Motors wird heuer an manchen Standorten bis Jahresende an 20 Tagen kurzarbeiten. Das Unternehmen leidet darunter, Europa als Hauptabsatzgebiet zu haben. Des Weiteren rechnet die Bank bei den Massenherstellern heuer mit einem kumulierten Verlust von vier Mrd. Euro. Auch Produktionskürzungen seien zu erwarten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2012)

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