Maschek: Zugabe mit Werner Faymann

Maschek Zugabe Werner Faymann
Maschek Zugabe Werner Faymann(c) Katsey.org
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Das Synchrontrio Maschek zeigt mit „111111“ im Rabenhoftheater, dass die Welt zu retten ist: Eine wunderbare Sammlung von Fernsehschmankerln. Diese Männer lieben, was sie tun. Und sie wissen, was ihr Publikum liebt.

Ausgerüstet mit einer gesunden Portion Selbstironie geht das Synchrontrio Maschek „111111“ an: Sie weben in die verrückte Geschichte, die sie aus 50 Stunden TV-Material (aufgezeichnet am 11. 11. 2011) gebastelt haben, Szenen ein, in denen eine Filmkommission über die Förderung des Maschek-Projekts berät: Die Metaebene gibt Raum zur Reflexion des bisher Gesehenen – und nimmt potenziellen Kritikern Wind aus den Segeln, wenn Maschek Dinge sagen wie: „Ist das Science-Fiction oder Kabarett?“ oder „Das ist zu pseudopolitisch“.

Peter Hörmanseder, Ulrich Salamun und Robert Stachel diskutieren als Stimmen der Kommission zudem ein Problem, das man der Fernsehtagetrilogie („090909“ und „101010“ gab es bereits) stets ankreiden konnte: dass die TV-Beiträge inkonsequent zusammengeschnitten sind und sich Erzählfäden plötzlich im Nichts auflösen. Diesmal beginnt alles sehr nachvollziehbar: Putin verrät, dass die Welt einen Zaubertrank sucht. Doch danach ward Putin nicht mehr gesehen, er war also nicht der rote Faden. Dafür übernehmen Captain Kirk und Commander Spock die Führung. Gut, dass auf einem der vielen Fernsehsender am 11. 11. 11 genau die Folge von „Star Trek“ lief, in der das Team der Enterprise in der Jetztzeit auf die Erde kommt. Durch sie gewinnt die Story an Kohärenz, denn ihr Auftrag ist es, die Welt zu retten (in den vorigen Teilen erlebten wir stets das Ende der Welt).

Die Bedrohung kommt in „111111“ direkt aus Österreich: Red Bull ist der erwähnte Zaubertrank, nach Preisgabe des Geheimrezepts wird die Welt damit überschwemmt – und Maschek sprudeln vor zügelloser Kritik an dem vom Energydrink gesponserten Medienimperium. Es macht Freude, Maschek beim Synchronisieren ins Gesicht zu schauen: Diese Männer lieben, was sie tun. Und sie wissen, was ihr Publikum liebt: Da am 11. 11. 11 kein Fernsehauftritt von Werner Faymann zu finden war, geben Maschek erstmals eine Zugabe – und zeigen Faymann im Sommergespräch mit Armin Wolf. vers

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2012)

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