UNO: Ausländische Jihadisten drängen nach Syrien

UNO: Ausländische Jihadisten drängen nach Syrien
UNO: Ausländische Jihadisten drängen nach SyrienAP
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Die UN-Kommissarin für Menschenrechte wirft sowohl dem Regime als auch den Rebellen Menschenrechtsverletzungen vor.

Der blutige Konflikt in Syrien zieht offenbar immer mehr militante Islamisten an. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen. "Die Kommission kann bestätigen, dass die Zahl der ausländischen Beteiligten in Syrien steigt, dazu gehören auch militante Jihadisten", sagte der Kommissions-Vorsitzende Paulo Pinheiro am Montag vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf.

Die selbst ernannten Gotteskrieger kämpften auf der Seite der Revolutionstruppen und trügen zu einer weiteren Radikalisierung in dem Konflikt bei, so Pinheiro. Die Gewalt zwischen sunnitischen Muslimen auf der einen Seite und Alawiten und anderen schiitischen Konfessionen auf der anderen Seite habe zugenommen. Die Mehrheit der Regimegegner gehört der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit an. Der syrische Präsident Bashar al-Assad und ein Großteil der Kommandeure der Sicherheitskräfte sind Alawiten.

General Mustafa al-Sheikh, der zu den führenden Kommandanten der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA) zählt, hatte die ausländischen Kämpfer in der vergangenen Woche aufgefordert, Syrien zu verlassen. "Wir wollen nicht, dass Syrien ein neues Afghanistan wird", sagte der Kommandant in einem Interview mit der saudischen Zeitung "Al-Watan". Ausländische Ärzte und andere Helfer seien dagegen sehr willkommen.

Menschenrechtsverletzungen auf beiden Seiten

Die UN-Kommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, warf am Montag sowohl dem syrischen Regime als auch den Aufständischen massive Menschenrechtsverletzungen vor. Truppen der Regierung würden immer häufiger mit schweren Waffen Bevölkerungszentren angreifen. Zudem gebe es Berichte von Massenexekutionen, die Gegner der Regierung verübten. Diese rekrutierten auch Kinder als Soldaten.

Die syrische Luftwaffe bombardierte am Montag nach libanesischen Angaben das Grenzgebiet zum Libanon. Die Geschoße seien auf syrischem Gelände niedergegangen, nicht auf libanesischem Territorium, sagte ein Sprecher der libanesischen Armee. Bewohner der ostlibanesischen Region Aarsal bestätigten, sie hätten syrische Kampfflugzeuge über dem Gebiet gesehen. Die Grenze zwischen beiden Ländern ist durchlässig und an mehreren Stellen aber nicht eindeutig gekennzeichnet.

(APA/dpa/AFP)

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