Fassade des UN-Hauptquartiers wird grüner

Am New Yorker East River schreitet die Sanierung des Gebäudekomplexes voran. Wärmedämmende Fenster und eine moderne Klimaanlage sollen den Energieverbrauch halbieren.

Der Kampf gegen den Klimawandel gehört zu den
Themen, über die sich hochrangige Vertreter von Regierungen aus aller Welt am Rande der UNO-Generaldebatte in dieser Woche austauschen. Das
Hauptquartier der Vereinten Nationen am New Yorker East River geht mit gutem Beispiel voran - eine Sanierung hat den Wolkenkratzer mit der hellblau schimmernden Glasfassade grüner gemacht. Die mehr als zwei Milliarden Dollar (1,55 Mrd. Euro) teuren Renovierungsarbeiten an dem Gebäudekomplex sollen aber erst 2014 vollständig abgeschlossen sein.

Wärmedämmende Fenster und eine moderne Klimaanlage sollen den Energieverbrauch im sogenannten Sekretariatshochhaus halbieren. Der Wasserverbrauch soll dank der Aufbereitung von Regenwasser und sparsameren WC-Spülungen sogar um fast zwei Drittel sinken. Auch der
Ausstoß von Kohlendioxid wird durch die auf Nachhaltigkeit getrimmte neue Architektur des UNO-Hauptquartiers um 45 Prozent heruntergefahren. Außerdem wurde tonnenweise Asbest entfernt.

Verschachtelte Etagen

Die UNO-Gebäude in Manhattan entstanden Anfang der 1950er Jahre, an der Planung wirkten Stararchitekten wie Le Corbusier und Oscar Niemeyer mit. Seit der Eröffnung 1952 wurde der Komplex nie umfassend renoviert. Nun durchziehen neue Leitungen das Sekretariatsgebäude,
Wände wurden eingerissen und verschachtelte Etagen zu Großraumbüros umgebaut. Seit Juli kehren die UNO-Mitarbeiter Stockwerk für Stockwerk aus ihren Übergangsquartieren in das Hochhaus zurück.
Generalsekretär Ban Ki-moon dürfte im November sein Büro in der 37. Etage wieder beziehen.

Im Retro-Stil

Trotz der Generalüberholung soll der Stil aus der Gründerzeit der Vereinten Nationen erhalten bleiben. In einigen Stockwerken werden die eingemotteten schweren Kunstleder-Sessel aus den 50er und 60er Jahren wieder aufgestellt, die den Konferenzsälen einen Retro-Anstrich geben sollen.

"Das fertige Produkt wird ein ziemlich wundervolles Spiegelbild der Art sein, wie die UNO 1952 ausgesehen hat", sagt Chefarchitekt Michael Adlerstein. Le Corbusier und Niemeyer würden das Ergebnis der Sanierung befürworten, glaubt er. "Wir haben die Absichten ihres
Designs respektiert." Nächste Etappe der Renovierung ist das kuppelförmige Gebäude der Generalversammlung, das wegen seines undichten Daches bereits mit einer weißen Plastikplane abgedeckt ist. (APA)

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