EU zerpflückt Genmais-Kritik

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zerpflueckt GenmaisKritik(c) Clemens Fabry
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Kritisches Papier sei "wissenschaftlich unzureichend". Die getesteten Ratten seien besonders anfällig für Tumore.

Brüssel/Go. Die EU-Lebensmittelbehörde Efsa hat eine für sie unangenehme Studie als „wissenschaftlich unzureichend“ abgekanzelt. Eine Forschergruppe der Universität Caen war nach zweijährigen Experimenten mit Ratten zum Ergebnis gekommen, dass der gentechnisch veränderte Mais NK603 vom US-Konzern Monsanto im Zusammenspiel mit dem Monsanto-Unkrautvertilger Roundup das Entstehen von Krebs wesentlich fördere.

Das Papier, das die Forscher über ihre Studie veröffentlicht hatten, ist in den Augen der Efsa von „unzureichender wissenschaftlicher Qualität, um als tauglich für die Risikoabwägung betrachtet werden zu können“. So seien die getesteten Ratten besonders anfällig für Tumore. Zudem sei es international üblich, bei solchen Tests mindestens 50 Ratten pro Kontrollgruppe zu testen, nicht bloß zehn pro Gruppe, wie es die Forscher getan hatten.

Die EU-Behörde fordert die Forscher nun auf, weitere Daten bereitzustellen. Sie wolle auf Basis dieser Informationen bis Ende Oktober entscheiden, ob sie ihre ursprüngliche Genehmigung der Einfuhr und des Verkaufs von NK603 in der EU überdenkt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.10.2012)

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