Zahlen zu früh veröffentlicht: Google-Aktie stürzt ab

EPA
  • Drucken

Google legte während des laufenden Börsenhandels seine Quartalszahlen vor. Die Aktie verlor daraufhin neun Prozent, der Handel wurde ausgesetzt.

Dieser Patzer hat Milliarden an Börsenwert vernichtet: Googles Geschäftszahlen zum dritten Quartal sind am Donnerstag noch während des laufenden Börsenhandels in New York veröffentlicht worden. Zuerst herrschte Verwirrung, dann drückten die Händler auf den Verkaufsknopf. Denn massiv gestiegene Kosten - etwa durch den Kauf des Handyherstellers Motorola - ließen den Gewinn schmelzen. Erschwerend hinzu kam, dass Google weniger Geld pro Klick von seinen Werbekunden einnehmen konnte.

Die Aktie sauste um 9 Prozent in die Tiefe, bis der Handel schließlich auf Wunsch von Google gestoppt wurde. Firmensprecherin Rachel Whetstone schob die Schuld für den Fehler auf die Dienstleistungsfirma RR Donnelly, die eine unfertige Mitteilung ohne Genehmigung veröffentlicht habe. Der Handel mit den Aktien werde wieder aufgenommen, wenn die Mitteilung vervollständigt sei, erklärte die Sprecherin. Aktien von RR Donnelly fielen um mehr als 3 Prozent.

"Zitat von Larry steht noch aus"

Die in Großbuchstaben gesetzte Zeile in der Google-Mitteilung "Zitat von Larry steht noch aus" (PENDING LARRY QUOTE) deutete von Anfang an auf einen Patzer hin. Larry Page ist einer der beiden Gründer und der amtierende Firmenchef von Google.

Üblich ist, dass die Zwischenbilanz nach dem Ende des regulären Handels an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq um 22 Uhr deutscher Zeit mitgeteilt wird, damit jeder Anleger die Zeit hat, sich in das umfängliche Zahlenwerk zu vertiefen. Nun kamen die Geschäftszahlen aber vier Stunden zu früh heraus in einer Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht SEC.

Demnach stieg der Umsatz um 45 Prozent auf 14,1 Mrd. Dollar (10,8 Mrd. Euro). 2,6 Mrd. Dollar rührten dabei alleine von der Einbeziehung Motorolas her. Der Gewinn büßte dagegen um 20 Prozent auf 2,2 Mrd. Dollar ein. Auch hier wirkte sich Motorola aus, vor allem durch hohe Entwicklungskosten für neue Smartphones mit Googles Betriebssystem Android.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.