EZB holt neue Kommunikationschefin

Christine Claire Graeff
Christine Claire Graeff EPA/GERMANY ECONOMY ECB
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Christine Claire Graeff ist 39 Jahre alt und Deutsch-Französin. Mit Krisen und Finanzen kennt sie sich aus – eine gute Voraussetzung für diesen Job.

Wien/Ag./Red. Die deutsch-französischen Beziehungen waren nicht immer von Einigkeit geprägt. Schon gar nicht, wenn es um die Ausrichtung der Europäischen Zentralbank ging. Während die einen im Kampf gegen die Schuldenkrise stets die Lockerung der Geldpolitik fordern, haben die anderen vor allem die Wahrung der Preisstabilität im Auge.

Eine, die nun beides unter einen Hut bringen muss, ist die Deutsch-Französin Christine Claire Graeff. Sie wird die Französin Elisabeth Ardaillon-Poirier per 1.Jänner als neue Kommunikationschefin der Europäischen Zentralbank ablösen – und künftig verlautbaren, was vor, aber auch hinter den Kulissen der EZB geschieht. Zupass kommt der 39-Jährigen, dass sie seit 2001 Erfahrung in einer Agentur sammeln konnte, die nicht zuletzt für ihre Krisen-PR bekannt ist. Bei Brunswick in Frankfurt ist Graeff heute Geschäftsführerin und Partnerin. Dort war sie unter anderem für die Beratung des deutschen Versicherers Ergo zuständig, als das Unternehmen durch einen weitreichenden Sexskandal erschüttert wurde.

Ihre Karriere begann Graeff im Jahr 1995 bei der Investmentbank Dresdner Kleinwort Benson. Dort war sie für Unternehmensfinanzierungen, Börsegänge, aber auch Firmenübernahmen zuständig. Graeffs Vorteil sind nicht zuletzt ihre Sprachkenntnisse. Neben Deutsch und Französisch spricht sie Englisch, Spanisch und Italienisch. Auch gilt sie als leidenschaftliche Marathonläuferin. Nicht gerade das Schlechteste in einem Job, in dem man angesichts der Krise ziemlich viel Ausdauer an den Tag legen muss. [EPA]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.10.2012)

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