Einem Medienbericht zufolge könnte Ex-EZB-Direktorin Tumpel-Gugerell OenB-Gouverneur Nowotny nach einer halben Amtsperiode ablösen.
Eigentlich kann man sich noch bis 10. Dezember für die zwei wichtigsten Jobs - Gouverneur und Vizegouverneur - und auch zwei Direktoriumsposten in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) bewerben. Die Tageszeitung "Der Standard" berichtet aber schon jetzt, es könne zu "Halbe-halbe-Gouverneuren für die Notenbank" kommen. Demnach soll Ex-EZB-Direktorin Gertrude Tumpel-Gugerell zunächst in den OeNB-Generalrat einziehen, um 2016 Ewald Nowotny, der dann die Hälfte der neuen Amtszeit hinter sich hätte, als OeNB-Chef abzulösen.
"Der Standard" schreibt, "solche (mitunter sehr inoffiziellen) Vereinbarungen gibt es; manchmal halten sie aber nicht" und zog als Beispiel Wim Duisenberg heran, der 2003 den EZB-Chefposten später als vereinbart für Jean-Claude Trichet freigemacht hatte.
Aber Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) könne auf diese Art der Besetzung eine "Befriedung mit der SPÖ" erreichen, so das Blatt. Die SPÖ zürne noch immer, weil Fekter das Generalratsmandat von AK-Direktor Werner Muhm in der OeNB nicht mehr verlängert hat. In der SPÖ gebe es vor allem unter den Frauen Sympathisanten für Tumpel-Gugerell in dem Posten. Auf Nowotny soll vor allem Kanzler Werner Faymann große Stücke halten.
Als potenzielle neue Vizegouverneurin wird laut Blatt Martha Oberndorfer gehandelt, Chefin der Bundesfinanzierungsagentur ÖBFA. Aber auch Michael Höllerer, derzeit im Generalsekretariat der Raiffeisen Zentralbank tätig, sei ein Kandidat für die Finanzministerin.
Frei werden die vier Posten, die sechs Jahre laufen - bisher waren es fünf Jahre gewesen - am 31. Juli, beziehungsweise am 1. September für den Gouverneur. Die Direktoren-Posten von Peter Zöllner (wird der SPÖ zugeordnet)und Andreas Ittner (wird der ÖVP zugeordnet), die auslaufen, sollen beide verlängert werden.
(APA)