Der Produzent der Kastelruther Spatzen offenbarte, dass sie keinen Ton selbst spielten. Tags darauf attackiert ihn der Manager der Volksmusikstars.
Walter Widemair, der Produzent der Kastelruther Spatzen, hatte mit seinen Aussagen, wonach die Volksmusikanten bei Studioaufnahmen niemals einen Ton selbst eingespielt haben, für medialen Wirbel gesorgt. Einen Tag nach der Offenbarung des Schunkel-Schwindels meldete sich der Manager der Kastelruther Spatzen zu Wort und attackierte den Produzenten: Widemair selbst sei 30 Jahre lang persönlich an den Aufnahmen beteiligt gewesen, bei denen anstelle der Spatzen Profimusiker gespielt haben. "Eine Mixtur aus gekränkter Eitelkeit und persönlichem Kapitalbedarf" soll den nunmehrigen "Spatzenjudas" zu seinen Aussagen bewogen haben, sagt Manager Helmut W. Brossmann in einer Presseerklärung.
"Ich habe jetzt sogar gehört, dass seine eigene Mutter sagt: Er spinnt, er ist verrückt", so der Sänger der Südtiroler Schunkel-Musiker, Norbert Rier, in der ORF-Sendung "heute mittag" vom Mittwoch.
Es stimme zwar, dass die Kastelruther Spatzen aus Zeitgründen die Studioaufnahmen professionellen Musikern überlassen hätten. Allerdings habe man in den CD-Booklets stets alle Studiomusiker und zusätzliche Stimmen angeführt, betont der Manager am Dienstag. Widemair soll dieses Verfahren vehement durchgesetzt haben, nachdem die ersten Alben noch von den Kastelruther Spatzen selbst eingespielt worden seien. Auf der Bühne sei allerdings alles echt, betonte Rier im ORF. Im Interview mit der "Bild"-Zeitung hatte Widemair einzig dem Sänger der Kastelruther Spatzen attestiert, selbst bei den Aufnahmen gesungen zu haben.
(APA)
