"Kurier"-Geschäftsführer Kralinger wird VÖZ-Präsident

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KurierGeschaeftsfuehrer Kralinger wird VoeZPraesident(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Einstimmig hat der Verband Österreichischer Zeitungen den "Kurier"-und Mediaprint-Geschäftsführer zum Präsidenten gekürt. Er wünscht sich einen Ausbau der Presseförderung.

Thomas Kralinger ist am Mittwoch einstimmig zum neuen Präsidenten des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ) gewählt worden. Der "Kurier"-und Mediaprint-Geschäftsführer folgt damit auf Hans Gasser, der nach seinem Ausscheiden aus dem "WirtschaftsBlatt" auch seine Funktion im Verlegerverband zurücklegt, teilte der VÖZ am Mittwoch mit. Darüber hinaus wurden Wolfgang Bretschko, Vorstand der Styria Media Group AG, und Rainer Eder, Eigentümervertreter der Österreichischen BauernZeitung, ins Präsidium gewählt.

Keine "Weltuntergangsstimmung"

Kralinger warnte wie schon sein Vorgänger in einer ersten Stellungnahme vor Weltuntergangsstimmung in der Printbranche angesichts der sich verschärfenden Rahmenbedingungen. Zwar waren Zeitungen und Magazine bereits in wirtschaftlich ruhigerem Fahrwasser unterwegs, "doch Weltuntergangsprophezeiungen sind für Österreichs Zeitungen und Magazine meines Erachtens verfehlt. Denn noch immer erreichen die VÖZ-Mitgliedsmedien knapp 90 Prozent der Gesamtbevölkerung und zu Recht wird weiterhin jeder zweite Werbe-Euro in Print investiert", beruhigte Kralinger.

Er betonte auch, dass sich Österreichs Zeitungen und Magazine innovativ zeigten und auf Relaunches und überarbeitete digitale Strategien setzen würden, um den neuen Lesergewohnheiten zu entsprechen. "Unsere Verlagshäuser werden in den nächsten Jahren noch stärker auf digitale Kanäle setzen müssen, um Inhalte und Produkte an die Leser zu bringen. Auch müssen alle Kostenpunkte weiterhin kritisch hinterfragt werden."

Will Ausbau der Presseförderung

Von der Politik forderte Kralinger einen substanziellen Ausbau der Presseförderung, wenn man weiterhin die redaktionelle Qualität in ihrer Vielfalt erhalten wolle. Auch das Urheberrecht inklusive eines Leistungsschutzrechtes für Presseverlage müsse modernisiert werden. "Denn dass es in Österreich keine tragfähigen Erlösmodelle für Qualitätsjournalismus im Web gibt, liegt auch an den Rahmenbedingungen, die von der Politik gemacht werden.“

In Richtung ORF und der Forderung nach einer Haushaltsabgabe gab sich der neue VÖZ-Präsident kompromissbereit: „So gut wie jeder Haushalt zahlt hierzulande eine GIS-Gebühr, daher ist die Haushaltsabgabe ohnehin de facto Realität.“

Jedoch dürfe der ORF nicht alleiniger Nutznießer dieser Abgabe sein, auch privaten Medienanbietern müsste sie zu Gute kommen. „Damit schaffen wir einen Qualitätswettbewerb um Gebührenmittel, da öffentlich-rechtlicher Content ja nicht alleine vom ORF gestaltet wird. Letztlich profitiert der Konsument von mehr Unabhängigkeit, Meinungsvielfalt und einem besseren Programm durch mehr Wettbewerb am Medienmarkt.“ Seinem Vorgänger, Hans Gasser, dankte Kralinger und hob insbesondere dessen Verdienste zur Förderung der redaktionellen Qualität hervor.

Präsidenten

Die VÖZ-Präsidenten seit der Verbandsgründung:

Thomas Kralinger (Kurier): seit 2012
Hans Gasser (WirtschaftsBlatt): 2010 - 2012
Horst Pirker (Styria Media Group): 2004 - 2010
Franz Ivan (Die Presse): 2001 - 2004
Max Dasch (Salzburger Nachrichten): 1997 - 2001
Werner Schrotta (OÖ Nachrichten): 1991 - 1997
Herbert Binder (Neue NÖN): 1987 - 1991
Julius Kainz (Kleine Zeitung): 1979 - 1987
Harald Egger (Arbeiterzeitung): 1977 - 1979
Helmut Lenhardt (Kurier): 1976 - 1977
Hans Mösel (Die Wirtschaft): 1974 - 1976
Hanns Sassmann (Kleine Zeitung): 1970 - 1974
Joseph S. Moser (Tiroler Tageszeitung): 1967 - 1970
Franz Größl (Neues Volksblatt): 1962 - 1967
Karl Flödl (Neues Volksblatt): 1952 - 1962
Oskar Helmer (Arbeiterzeitung): 1946 - 1952

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