Wien-Favoriten: Unterirdische Gasblase angebohrt

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Drei Einfamilienhäuser sind geräumt worden. Laut Feuerwehr besteht keine Gefahr. Das Gas strömt derzeit kontrolliert ab.

Bei Sondierungsbohrungen für eine Wärmeanlage im Keller eines Einfamilienhauses in Wien-Favoriten ist am Mittwoch eine unterirdische Gasblase angebohrt worden. Bei der seit den Mittagsstunden ausströmenden Substanz handelt es sich hauptsächlich um brennbares Erdgas. Die Feuerwehr hat das Wohnhaus und die beiden Nachbarhäuser vorsorglich geräumt und Straßen gesperrt. Akute Gefahr bestehe derzeit nicht, sagte ein Sprecher gegenüber der Austria Presse Agentur.

Die Bohrfirma war gegen Mittag in der Remystraße unverhofft in rund 55 Meter Tiefe auf die natürlich vorkommende Gasblase gestoßen. Die Feuerwehr rückte an, OMV-Spezialisten wurden beigezogen.

Die in dem betroffenen Objekt lebende Familie sowie die unmittelbaren Nachbarn mussten ihre Häuser verlassen. Für weitere, nicht evakuierte Anrainer bestehe keine Gefährdung, hieß es in der Rathauskorrespondenz. "Derzeit wird der Keller gelüftet, das Gas strömt kontrolliert ab", berichtete Gerald Schimpf von der Berufsfeuerwehr Wien.

Straßensperren

Teile der Remystraße sowie der Feßlergasse wurden für den Verkehr gesperrt. Das hatte keine großen Auswirkungen, da der Einsatzort am Stadtrand in einem vorwiegend mit Einfamilienhäusern besiedelten Gebiet und wenig Verkehr liegt, erläuterte Schimpf.

Evakuierung und Straßensperre waren Mittwoch Nachmittag weiter aufrecht. Wie lange der Einsatz dauern wird, war zunächst nicht abschätzbar.

Kein Einzelfall

Selten sind solche Vorfälle nicht: Ende Oktober 2009 war ebenfalls in Favoriten bei Sondierungsbohrungen für die Verlängerung der U1 eine Gasblase angestochen worden. Damals strömte Methan aus dem Boden und fing Feuer, einige Zeit bestand Explosionsgefahr. Mehrere Versiegelungsversuche schlugen fehl, ehe die Gasblase nach mehr als drei Wochen am 23. November 2009 mit Zement verschlossen werden konnte.

Akute Explosionsgefahr bestand im Juli 2011 auch in der Ortschaft Erla bei St. Pantaleon im Bezirk Amstetten, nachdem die Arbeiter auf einer Baustelle bei Tiefenbohrungen für Erdwärme auf eine Gasblase gestoßen waren. Dort konnten die Sicherungsarbeiten bereits am nächsten Tag abgeschlossen werden.

(APA)

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