Nach Angaben der Armee wurden bei den Gefechten auf dem Flughafen fünf Angreifer und fünf Zivilisten getötet, 50 weitere Personen wurden verletzt.
Peshawar/Ag. Das unwegsame pakistanisch-afghanische Grenzland gilt seit Jahren als ein bei islamistischen Kämpfern beliebtes Niemandsland. Am Samstag wurde die Stadt Peshawar im Nordwesten Pakistans zum Schauplatz einer regelrechten Schlacht zwischen Regierungstruppen und Kämpfern der Taliban. Die Islamisten feuerten am Abend mehrere Raketen auf den Flughafen der Stadt ab, zündeten eine Autobombe auf dem Flughafengelände und versuchten, den von der pakistanischen Luftwaffe ebenfalls genutzten Airport zu erstürmen. Auch mehrere Selbstmordattentäter waren nach Regierungsangaben an dem Angriff beteiligt. Die Rebellengruppe „Tehreek-e-Taliban Pakistan“ bekannte sich zu der Attacke.
Nach Angaben der Armee wurden bei den Gefechten auf dem Flughafen fünf Angreifer und fünf Zivilisten getötet, 50 weitere Personen wurden verletzt. Weitere Todesopfer gab es am Sonntag, als die Polizei ein Haus in der Nähe des Flughafens stürmte, in dem sich die überlebenden Terroristen verschanzt hatten – fünf Aufständische (zwei Usbeken und drei lokale Islamisten) sowie ein Polizist kamen bei dem Schusswechsel ums Leben. Fünf weitere Rebellen wurden zudem im Umfeld des Flughafens festgenommen, hieß es in einer Aussendung der Polizei.
Zufluchtsort für al-Qaida
Peshawar liegt nahe der Grenze zu Afghanistan unweit der pakistanischen Stammesgebiete, die als Zufluchtsort für Taliban- und al-Qaida-Kämpfer dienen. Zuletzt hatten islamistische Aufständische in Pakistan im August einen Luftwaffenstützpunkt angegriffen – damals wurden elf Menschen getötet. Der zivile Teil des Flughafens von Peshawar blieb zunächst geschlossen, die Flugzeuge und Helikopter der Armee blieben unbeschädigt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.12.2012)
