Die Rückkehr einer Ausgemusterten

Ski Damen. Nicole Schmidhofer, 23, gelang mit Platz zwei beim Super-G von Cortina die Überraschung. Das WM-Ticket ist damit gewiss. Nur Viktoria Rebensburg war schneller.

Cortina. Sehr dichter Schneefall und schlechte Sicht – doch der Deutschen Viktoria Rebensburg machte das alles nichts aus. Sie gewann den Super-G von Cortina d'Ampezzo, das letzte Speedrennen der Skidamen vor der WM in Schladming. Doch die viel größere Überraschung gelang Nicole Schmidhofer – sie wurde mit 0,33Sekunden Rückstand Zweite. Im Sommer war sie noch aus dem ÖSV-Kader gestrichen worden...

Für Schmidhofer ist es der absolute Höhepunkt ihrer Karriere. Zuvor ist die 1,57 Meter große Steirerin über Platz zwölf im Super-G von Val d'Isère im Dezember 2009 nie hinausgekommen. Danach hat die leidenschaftliche Musikantin aus dem Lachtal zunehmend den Anschluss und letztlich auch die Kaderzugehörigkeit verloren. Im Europacup hat sie vergangenen Sommer auf eigene Kosten trainiert und sich in das Weltcup-Team zurückgekämpft. „Das ist ziemlich cool“, freute sich Schmidhofer, nachdem sie lange mit „weichen Knien“ auf das Ende des Rennens gewartet hatte.

Dass sie damit in letzter Sekunde, wohl auf Kosten von Stefanie Moser, ins WM-Team gerutscht ist, sollte keine Frage sein. „Das Team wird erst nach Maribor bekannt gegeben. Aber mit einem Stockerlplatz gehe ich davon aus, dass das passen sollte“, beruhigte ÖSV-Damenchef Herbert Mandl. „Sie ist frech gefahren und hat die Linie genau getroffen.“

Topfavoritin Lindsey Vonn, die zuletzt im Super-G von Cortina vier Mal in Folge triumphiert hatte, wurde 24 Stunden nach ihrem Comebacksieg in der Abfahrt Siebente. „Es war ein schwerer Tag, ich habe kaum etwas gesehen. Abseits der Linie hat man viel Zeit verloren. Platz sieben ist aber nicht so schlimm“, erklärte die 28-Jährige, die in Maribor auch im Riesentorlauf ihr Comeback geben wird.

Damen-Super-G, Cortina d'Ampezzo

1. Viktoria Rebensburg (GER) 1:16,45 2. Nicole Schmidhofer (AUT) +0,33 3. Tina Maze (SLO) +0,34
Weiters: 4.
Castillo (ESP) +0,53 5. Mancuso (USA) +0,69 6. Smith +0,80 7. Vonn (USA) +0,83 8. Gut (SUI) +0,87 12. Görgl (AUT) +1,14 13. Sterz (AUT) +1,19 15. Fischbacher (AUT) +1,35
Gesamtweltcup:
Maze (1474) vor Höfl-Riesch (756) und Fenninger (644).

Super-G: Maze (290) vor Vonn (286).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2013)

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