Bahn und Rad auf Crashkurs

Das Millionensponsoring für den öffentlichen Verkehr wirkt. Die Frage ist nur: Wie sinnvoll ist dann noch die Förderung des Radverkehrs?

Sie kommen zu spät und zu selten, und sind sie endlich da, sind sie überfüllt: Auch wenn Wiens Bürger und Gäste über Bus, U-Bahn und Straßenbahn meist schimpfen, sind die öffentlichen Verkehrsmittel der Hauptstadt beliebt wie nie zuvor. Denn in Wahrheit sind sie trotz allem gut ausgebaut, ziemlich verlässlich und schnell. Und seit Einführung der 365-Euro-Jahreskarte konkurrenzlos günstig – weil mit Steuergeld gestützt. Wie der Ausbau des Streckennetzes übrigens auch. All das sind Maßnahmen, die sich nun – zum Glück – auch in höheren Fahrgastzahlen niederschlagen.

Das führt in Zeiten rekordverdächtiger Schulden zur Frage, warum die Stadt laut Experten einen Teil der neuen Fahrgäste – wieder mit viel Geld – aus der U-Bahn auf das Fahrrad lockt. Denn genau genommen ist mit dem Straßennetz die nötige Infrastruktur längst vorhanden. Ja, die Alternative Rad kann in der Stadt sinnvoll sein. Teure Prestige-Radwege und Radagenturen zur Selbstdarstellung einer überschaubaren Gruppe von Experten und Politikern sind es eher nicht.

andreas.wetz@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.01.2013)

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