NÖ: Bezirksführung Gmünd tritt aus FPÖ aus

FPOe-NEUJAHRSTREFFEN: ROSENKRANZ
FPOe-NEUJAHRSTREFFEN: ROSENKRANZAPA/GEORG HOCHMUTH
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Der Bezirksvorstand ist über die Listenerstellung der FPÖ für die Landtagswahl am 3. März erbost.

Erst vergangene Woche hat die niederösterreichische FPÖ-Vorsitzende Barbara Rosenkranz verkündet, die Landesgruppe sei "geeint wie nie" - in der Waldviertler Bezirksgruppe Gmünd sieht man das aber ganz anders. Am Dienstagabend verkündete der gesamte Bezirksvorstand unter Roland Edinger seinen Austritt aus der FPÖ. Grund sei die "sträfliche Vernachlässigung des Bezirks Gmünd seit Jahren und Jahrzehnten", wie Edinger erklärte. In der Landesparteiführung hieß es dazu, dass der Bezirk einfach unerfüllbare Forderungen gestellt habe.

Vorwürfe erhebt der Gmünder Ex-Bezirkschef vor allem gegenüber Klubobmann Gottfried Waldhäusl, der selbst aus dem Waldviertel stammt. Von diesem erhalte man nicht nur keine Unterstützung, sondern er arbeite sogar gegen die Interessen des Bezirks, findet Edinger. Bei der Erstellung der Landesliste habe man gefordert, auf einem der ersten zehn Listenplätze - also dort, wo ein Mandat tatsächlich möglich ist - gereiht zu werden, um dem Bezirk "die Stellung zuzuerkennen, die ihm gebührt".

Wenn man nur unter der Bedingung kandidiere, dass man ein fixes Mandat erhält, "geht das nicht auf", sagte Landesparteiobfrau Rosenkranz dazu. "Es ist bedauerlich, wenn solche Zusammenhänge entwickelt werden". Eine Kandidatenliste für den Bezirk sei aber bereits eingereicht, versicherte sie - die jetzt austretende Bezirksführung scheint freilich nicht darauf auf.

Eine Darstellung, die Edinger für "vollkommen falsch" hält. Man habe das Gespräch mit der Landesführung gesucht, stattdessen habe es "Intrigen" und Beschimpfungen von Waldhäusl gegeben - zuletzt in den "Niederösterreichischen Nachrichten", wo er "Josef Bucher (BZÖ-Chef, Anm.) mit seinem Begriff der politischen Wanderhuren völlig recht" gab und Wechsel zum Team Stronach für realistisch erklärte. Hintergrund ist, dass Edinger erst seit 2011 ordentliches Parteimitglied ist, davor arbeitete er als unabhängiger Kandidat für die FPÖ. Mit ihm gemeinsam treten sieben weitere Parteimitglieder aus, darunter auch Funktionäre mit 14 bzw. 35 Jahren Parteizugehörigkeit.

"Für mich persönlich ist die FPÖ Niederösterreich bei dieser Landtagswahl nicht wählbar", zumindest nicht unter dieser Landesführung, unterstrich Edinger. Auch in anderen Bezirksorganisationen ortet er Unmut: "In Niederösterreich brodelt es generell."

(APA)

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