"Richtig" kämpfende Frauen sind weiter eine Seltenheit

(c) EPA (Israeli Defense Forces Handout)
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Soldatinnen sind meistens in Unterstützungsjobs zu finden.

Wien/Wg. Die Verwendung von Frauen im Militär war seit jeher eine Seltenheit. Und obwohl Frauen in den vergangenen Jahrzehnten dafür in nicht wenigen Ländern die Tür geöffnet wurde und in manchen Staaten, etwa Israel und Nordkorea, für sie Wehrpflicht herrscht, sind ihnen „echte“ Kampfeinheiten etwa der Infanterie und Panzertruppe meist versperrt. Und selbst dort sind ihnen meist nur Kampfunterstützungsfunktionen offen, etwa bei Artillerie, Luftabwehr und Aufklärung.

In Israel etwa dürfen Frauen prinzipiell in Kampfverbände und auf Kriegsschiffe, nicht aber in U-Boote; die tatsächliche Beteiligung an Kämpfen in Fronteinheiten ist aber freiwillig. Diese Frage stellt sich freilich nicht im Caracal-Bataillon, einer echten Freiwilligen-Infanterieeinheit, die zu 70 Prozent aus Frauen besteht.

Offen sind jegliche militärische Funktionen für Frauen in Neuseeland, Kanada und Australien; in letzterem Land werden sie aber in Kampfeinheiten nur für Kampfunterstützungsfunktionen verwendet, in Neuseeland hat es bisher keine Frau in die Elitetruppe Special Air Service geschafft. Frankreichs Militär steht Frauen grundsätzlich ebenfalls offen, abgesehen von U-Booten, bestimmten Sondereinheiten und der Fremdenlegion.

Frauen im Bundesheer

In Österreich dienen laut Angaben des Bundesheers derzeit 373 Frauen, davon sind aber 75 aktive Leistungssportlerinnen. Etwa 30 sind im medizinischen Dienst, drei sind Hubschrauberpilotinnen und viele andere sind in Stäben und Militärkommanden. In den acht Jägerbataillonen sind aktuell etwa 40 Frauen, in der kämpfenden Truppe der Panzer- und Panzergrenadiereinheiten ist es ein Dutzend.

Mindestens zwei Frauen haben bisher sogar die ultraharte Ausbildung im Jagdkommando (Standort Wiener Neustadt) geschafft, eine davon wurde seither einer anderen Einheit zugeteilt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.01.2013)

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