Votivkirche: Schönborns Kritik an Asylaktivisten

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Votivkirche Schoenborns Kritik Asylaktivisten(c) APA GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Der Kardinal kritisiert die Aktivisten, sie wollten eine Systemänderung und würden die Not der Menschen für ihre Ideologie missbrauchen. FP-Chef Heinz-Christian Strache begrüßte die, wie er sagte, klaren Worte.

Wien/Red. Heftige Kritik an Aktivisten in der Wiener Votivkirche übt Kardinal Christoph Schönborn. Sie würden „vor nichts zurückscheuen und die Not der Flüchtlinge für ihre Ideologie missbrauchen“, sie wollten „eine Änderung des Systems um jeden Preis“, koste es auch die Gesundheit der Flüchtlinge, so Schönborn laut Kathpress.

FP-Chef Heinz-Christian Strache begrüßte die, wie er sagte, klaren Worte Schönborns. Nun müssten auch Taten folgen. Die Wiener FPÖ will unterdessen jenen türkischen Staatsbürger anzeigen, der in der „Presse am Sonntag“ bekannte, nach einem abgelehnten Asylantrag seit fünf Jahren illegal in Wien zu leben. Bei dem Mann handle es sich um einen Wirtschaftsflüchtling, ein Verfolgungsgrund liege nicht vor. Der 27-Jährige gab in dem Artikel an, 2007 mit der Begründung um Asyl angesucht zu haben, in der Türkei als Kurde verfolgt zu werden – was nicht gestimmt habe.

Der Direktor der Wiener Caritas, Michael Landau, unterstützt die Position des Kardinals im Interview auf Ö1: "Natürlich gibt es auch immer wieder Menschen, die ihnen immer wieder zureden: 'Bleibt in der kalten Kirche, setzt den Hungerstreik fort.' Und ich frage mich schon: Sind die AKtivistInnen, die Menschen einen solchen Rat geben, bereit, ihre eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen oder raten sie das nur anderen?" Er erneuerte außerdem seinen Appell an die Menschen in der Votivkirche, die von der Caritas zur Verfügung gestellten Quartiere anzunehmen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2013)

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