Fintech

N26-Gründer Tayenthal beleiht Anteile

Maximilian Tayenthal (links) holt sich einen Kredit und greift dabei auf sein Unternehmen als Sicherheit zurück.
Maximilian Tayenthal (links) holt sich einen Kredit und greift dabei auf sein Unternehmen als Sicherheit zurück.APA / Hans Klaus Techt
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Für einen Bankkredit will der N26-Gründer, Maximilian Tayenthal, Aktien der Neobank beleihen.

Maximilian Tayenthal holt sich einen Kredit und greift dabei auf sein Unternehmen als Sicherheit zurück. Der N26-Mitgründer soll einen Teil seiner Aktien an der Neobank verpfänden und dafür ein Darlehen bei der österreichischen Privatbank Schelhammer Capital Bank erhalten. Das geht aus einer Einladung zur außerordentlichen Hauptversammlung Anfang Juli hervor. Dort soll die Genehmigung für das frische Geld erteilt werden. Es handelt sich um knapp 3000 Stückaktien und damit rund zwei Prozent der Anteile von N26. Zuerst hatte das Online-Portal „Finance Forward“ darüber berichtet.

Der Vorgang ist vor allem bei börsennotierten Firmen üblich. Ein prominentes Beispiel ist Elon Musk. Der Unternehmer beleiht einen Teil seiner Aktien an dem Autobauer Tesla, um Kredite zu erhalten. Bei Start-ups in privater Hand werden solche Geschäfte meist nicht öffentlich. N26 distanziert sich. Die Verpfändung der Anteile diene der „Optimierung der Kapitalstruktur in einem privaten Unternehmen“ und habe nichts mit den Aktivitäten der Bank zu tun, heißt es von N26.

Nahe liegt, dass sich der 42-jährige Fintech-Vorstand mit dem Geld an weiteren Start-ups beteiligt oder andere Investments tätigt. Der Wiener zählt zu den aktivsten Business Angels im deutschsprachigen Raum. Zu seinem Portfolio gehören Aitme, ein Startup, das Roboter für Küchen entwickelt sowie das Banking-Start-up Upvest oder die österreichische Geldanlage-App Beatvest. Unter anderem hat er auch in einen Berliner Musikclub investiert. Für seine Gesellschaft Tayenthal Ventures UG sind 22 Beteiligungen eingetragen.

Spannend ist die Frage, welche Darlehenssumme Tayenthal für die Anteile von der Bank erhält. Auf dem Papier wäre das Aktienpaket bei der letzten Finanzierungsrunde etwa 180 Millionen Dollar wert gewesen. Damals lag der Firmenwert nach eigenen Angaben bei neun Milliarden Dollar. Jedoch berichtete die „Financial Times“ zuletzt, dass der N26-Investor Allianz X nach Käufern für einen Teil seiner N26-Anteile suche – zu einer Bewertung von nur noch drei Milliarden Dollar. In diesem Fall wäre der Wert der Anteile bei 60 Millionen Dollar zu suchen. Der tatsächliche Wert, den die Bank als Sicherheit akzeptiert, dürfte allerdings noch niedriger liegen. Insgesamt gehören Tayenthal noch rund 9,5 Prozent an der Firma.

(mad.)

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