Die vierte „Industrial Art Biennale“ führt unter dem Titel „Landscapes of Desire“ an Orte, zu denen Touristen in Istrien sonst selten gelangen: In die alte Zeche eines Kohlebergwerks etwa oder ins verlassene Dorf Raša.
Aber es gibt auch eine andere Seite: In Istrien begann bereits 1789 der Abbau von Kohle. Nur wenige Autominuten von der Zeche in Labin entfernt ließ Mussolini 1936 die Stadt Raša bauen. Innerhalb von 547 Tagen als „faschistische Idealstadt“ fertiggestellt, wurden hier italienische Bergarbeiter angesiedelt, die bis 1949 fast eine Million Tonnen Kohle gewannen. 1966 musste das Bergwerk schließen. Heute erinnern Fabrikruinen und verfallende Häuser an die frühere Industrialisierung. 2014 griff das Künstlerkollektiv L.A.E. (Labin Art Express) diese Seite Istriens auf und gründete die „Industrial Art Biennale“.