„New York Times“: Leser zahlen mehr als Inserenten

(c) REUTERS (ERIC THAYER)
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Die 2011 eingeführten Online-Abos zeigen die erwünschte Wirkung. Immerhin wuchs der Umsatz mit digitaler Werbung im vierten Quartal 2012 um 5,1 Prozent.

Es sind beruhigende Nachrichten für die internationale Verlagswelt, die am Freitag aus New York zu hören waren. Die renommierte „New York Times“ (NYT) lukrierte 2012 zum ersten Mal in ihrer Geschichte mehr Einnahmen aus Zeitungsverkauf und Online-Abos als aus dem Anzeigengeschäft. Durch Print- und Online-Nutzer verdiente die Gruppe 954 Millionen Dollar (704,27 Millionen Euro), mit dem Anzeigenverkauf 898 Millionen Dollar. Sorge macht der NYT, dass die Umsätze durch Printwerbung wieder um 5,6 Prozent zurückgingen und jene durch Digitalwerbung im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,2 Prozent anstiegen. Aber immerhin wuchs der Umsatz mit digitaler Werbung im vierten Quartal 2012 um 5,1 Prozent.

Digitalabos steigen stark

Es soll zwar noch immer viele Menschen geben, denen die zwanzig Online-Artikel pro Monat reichen, die die NYT gratis zur Verfügung stellt. Trotzdem wächst die Anzahl jener Menschen, die bereit sind, ein Digitalabo zu bezahlen: 640.000 Abonnenten sind es mittlerweile, allein im vierten Quartal ist der Digitalaboanteil um 13 Prozent gestiegen. Beim ebenfalls zur Mediengruppe New York Times Company gehörenden Bostonglobe.com stieg die Anzahl der Online-Abos um acht Prozent. Damit zeigt sich, dass sich die im März 2011 eingeführte „Paywall“ (Bezahlschranke für die Nutzung der Website) für die NYT bezahlt macht. Auch die Anleger reagierten am Freitag positiv auf die Nachricht.

Nach dem Vorbild der „New York Times“ überlegen derzeit viele internationale Verlage, wie sie ihre bisher ausschließlich gratis angebotenen Inhalte im Netz zu Geld machen können. Im Dezember hat der deutsche Springer-Verlag ein Bezahlmodell für welt.de eingeführt. Ähnliche Pläne gibt es auch für bild.de. awa

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.02.2013)

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