Ausstellung zum 100. Todestag

Sie brachte sogar Victor Hugo zum Weinen

Scharte einen Tiergarten um sich und schuf mit ihrem „Sarahtorium“  eine Gegenwelt zu den parfümierten Salons: Sarah Bernhardt 1871 (Musée des Beaux Arts, Tourcoing).
Scharte einen Tiergarten um sich und schuf mit ihrem „Sarahtorium“ eine Gegenwelt zu den parfümierten Salons: Sarah Bernhardt 1871 (Musée des Beaux Arts, Tourcoing).Getty Images
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Paris huldigt Sarah Bernhardt, der berühmtesten Schauspielerin ihrer Zeit: Eine Schau erinnert an die Frau, die sich in Särge legte, Emotionen weckte wie keine andere und exzentrisch nach dem Motto „Trotzdem!“ lebte.

Paris ist längst wieder in der „Normalität“ angekommen. Das beweisen die bis zum letzten Platz gefüllten Bateaux Mouches der Seine-Rundfahrten und das von amerikanischen Touristen gestürmte Petit Palais. Die dortige neue Sarah-Bernhardt-Ausstellung, die noch bis 27. August läuft, trägt das Motto „Und die Frau erschuf den Star“ – wohl frei nach dem Kultfilm „Et dieu créa la femme“ und jedenfalls im Anklang an die Bibel.

Die von einer jüdisch-holländischen Kurtisane abstammende Sarah – der Vater war bis 2022 (!) unbekannt – inszenierte vor allem sich selbst. Ihr Motto lautete: „Quand même“, also: Trotzdem! Doch! Als Klosterschülerin wollte sie inbrünstig Nonne werden. Doch ein Liebhaber ihrer Mutter hatte sie ans Konservatorium empfohlen. Am Theater konnten sich ihre emotionalen Leidenschaften optimal entfalten. Sie war Hamlet – ihre knabenhafte Figur ließ sie glaubhaft auch Männer darstellen; und sie brillierte in pathetischen Partien wie „Phèdre“, „La Tosca“ und „La Dame aux camélias“, die wir heute nur noch von der Opernbühne kennen. Als sie die Jeanne d‘Arc verkörperte, wurde sie endgültig zur französischen Nationalikone.

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