Kontrolle

Kind in Hundebox gesperrt: Vater schaltete Behörden ein

Der Gesundheitszustand des Kindes hat sich laut Polizei inzwischen verbessert. (Symbolbild)
Der Gesundheitszustand des Kindes hat sich laut Polizei inzwischen verbessert. (Symbolbild)(c) APA/TOBIAS STEINMAURER (TOBIAS STEINMAURER)
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Laut Medienberichten soll der Vater des Kindes die Behörde eingeschaltet haben, die Sozialarbeiterin rief die
Rettung. Zuvor soll die Mutter den Kontakt zum getrennt lebenden Vater unterbunden haben.

In den Ermittlungen gegen jene 32-Jährige, die ihren zwölfjährigen Sohn im Waldviertel in eine Hundebox gesperrt und gequält haben soll, wird auch die Rolle der Behörden beleuchtet. Die Mutter soll den Kontakt zum getrennt lebenden Vater des Buben unterbunden haben, berichtete der „Kurier“ am Dienstag online. Der Mann soll die Behörde eingeschaltet haben, deshalb sei es am 23. November 2022 zu einer Kontrolle durch eine Sozialarbeiterin gekommen, die die Rettung verständigte.

Die Frau soll ihren Sohn von Anfang September bis November 2022 geschlagen, gefesselt, geknebelt und ihn wiederholt über Stunden in eine Hundebox eingesperrt haben. Außerdem soll sie das Kind hungern lassen, es mehrfach mit kaltem Wasser übergossen und danach für mehrere Stunden bei Minusgraden die Fenster der Wohnung geöffnet haben. Der Bub hatte nur mehr eine Körpertemperatur von 26,8 Grad und war im Koma, die Rettung wurde gerade noch rechtzeitig gerufen.

In der Schule ordnungsgemäß abgemeldet und entschuldigt

Das Kind wurde in einem akut lebensbedrohlichen Zustand ins Krankenhaus gebracht. Sein Gesundheitszustand hat sich laut Polizei inzwischen verbessert. Auch „Heute“ berichtete über einen Obsorgestreit, durch den die Behörde auf die Familie im Bezirk Waidhofen an der Thaya aufmerksam geworden sei. Inzwischen habe der Vater die Obhut übernommen, wie u. a. „Österreich“ schrieb.

Der bisherigen Aktenlage zufolge soll die Mutter laut „Kurier“ den Sohn bei längerem Fehlen vom Unterricht ordnungsgemäß abgemeldet und entschuldigt haben. Die Bildungsdirektion teilte am Dienstag mit: „Schulen schalten in derartigen Fällen immer die Kinder- und Jugendhilfe ein, die die weiteren Schritte veranlasst.“ Zum konkreten Fall gab es mit Verweis auf den Datenschutz und das laufende Ermittlungsverfahren keine Informationen. Auch vonseiten der Polizei hielt man sich mit Blick auf die laufenden Erhebungen am Dienstag bedeckt. Bei der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Landes Niederösterreich war der Fall jedenfalls bekannt. Weitere Auskünfte wurden - ebenfalls mit Hinweis auf den Datenschutz - nicht erteilt.

Gegen die 32-Jährige wird wegen versuchten Mordes, Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen und Freiheitsentziehung ermittelt. Sie sitzt in Krems in Untersuchungshaft. Mehrere von der Staatsanwaltschaft beauftragte Expertisen, unter anderem ein psychiatrisches Gutachten, sind noch ausständig. (APA)

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