Bitcoin & Blockchain

„Sats stacken“ oder eine Konferenz besuchen?

bitcoin
bitcoinDie Presse Digital
  • Drucken

Im September findet in Innsbruck die BTC23, größte deutschsprachige Bitcoin-Konferenz, statt. Zielgruppe sind nicht nur eingefleischte „Plebs“.

Wie Formel 1 vor Ort

Von einem Formel-1-Rennen sehe man im Fernsehen möglicherweise mehr als vor Ort, meint Taschler, doch ersetze das nicht das Live-Erlebnis, wenn man in Spielberg sei. Um tief ins Bitcoin-Rabbithole vorzudringen – die Metapher des Kaninchenbaus ist dem Buch „Alice im Wunderland“ entlehnt –, genüge es nicht, Sats zu stacken und Vorträge im Internet zu streamen. Man benötige auch die Begegnung mit Leuten, die einem neue Facetten von Bitcoin zeigen können. Etwa im Foyer auf der Konferenz. Dort treffe man „einige der klügsten Köpfe unserer Zeit“.

Vorträge gibt es unter anderem vom Ökonomen Rahim Taghizadegan, einem Anhänger der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, dem Schweizer Bitcoin-Unternehmer Giacomo Zucco, dem Literaturkritiker und Philosophen Ijoma Mangold, dem österreichischen Künstler und Ingenieur Peter Kotauczek, der Bitcoin-Expertin Rachel Geyer, dem Youtuber Roman Reher und dem Wirtschaftsjournalisten Niko Jilch. Die meisten sind in der Bitcoin-Community keine Unbekannten. Doch alle Vorträge, die sie auf der BTC23 halten, müssen neu sein, sagt Taschler. Es wird um Ökonomie und Technik gehen, aber auch um Beziehungsfragen (kann Bitcoin Ehen zerstören?).

Kaum gute Kritiker

Die Diskussion soll nicht zu kurz kommen, auch Kritiker sollen sich äußern. Taschler räumt aber ein, dass es schwierig sei, gute Kritiker außerhalb der Bitcoin-Community zu finden. „Außenstehende schreiben Bitcoin zu schnell ab.“ Bitcoin habe weder einen Chef noch eine Marketing-Agentur, es werde „viel Bullshit verbreitet“.

Die „Plebs“ sind indes nur eine Zielgruppe der Konferenz, die andere sind gut situierte Menschen, die über ihre Altersvorsorge nachdenken. Können sie mit Bitcoin ihr Vermögen vor der Inflation retten? „Wir wissen das alle nicht, aber es gibt plausible Argumente dafür“, sagt Taschler. Letztendlich müsse jeder selbst entscheiden, ob er Bitcoin kaufen will.

Auf der Konferenz könne man heuer noch die Ruhe vor dem Sturm genießen, meint Taschler. Nach dem tiefen Bärenmarkt herrsche jetzt Flaute. Diese Zeit könne man nutzen, um über andere Aspekte von Bitcoin zu reden als über den Preis. Im nächsten Jahr könnte der Bullenmarkt und mit ihm die Euphorie zurückkehren, dann würden ganz neue Leute in die Community kommen und nur über den Preis reden wollen.

Bitcoin, nicht Krypto

Der Ticketverkauf sei gut angelaufen, berichtet Taschler. 400 Tickets habe man schon verkauft, 1000 sollen es werden, um die schwarze Null zu erreichen. Doch während die Tickets auf gute Nachfrage stoßen, sei es heuer aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage schwieriger, Sponsoren zu finden. Hauptsponsor ist wieder das österreichische Unternehmen Coinfinity. Vom Ziel, insgesamt 21 Sponsoren zu finden (die Zahl 21 steht für die Tatsache, dass es nie mehr als 21 Millionen Bitcoin geben wird), ist man aber weit entfernt. Trotzdem hält Taschler am „Bitcoin-only“-Prinzip fest. Sponsoren aus dem „Krypto“-Space will er nicht. Er hofft indes darauf, dass die Community sich stärker für Neulinge öffnet: „Wer schon ein Ticket für die BTC23 gekauft hat, soll noch zwei, drei Leute aus seinem Umfeld überreden und mitnehmen.“

Die BTC23 findet von 14. bis 17. 9. in Innsbruck statt. Ein Conference-Pass (Teilnahme ab 14. 9. abends) kostet derzeit 349 Euro, am 21. Juni um 21:21 Uhr steigt der Preis auf 399 Euro. Der Industry-Pass (ganze Konferenz) kostet derzeit 799 Euro. Wer mit Bitcoin zahlt, erhält eine Ermäßigung. Wer sich all das nicht leisten kann, kann sich für ein Stipendien-Ticket um 21.000 Sats (5 €) bewerben. www.bconf.de

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.