Teuerung

Mit Vergleichsplattformen bares Geld sparen

Wie Aktionen und Flyer können auch Vergleichsplattformen dazu verleiten, mehr Geld als nötig auszugeben.
Wie Aktionen und Flyer können auch Vergleichsplattformen dazu verleiten, mehr Geld als nötig auszugeben. Imago / Richard B. Levine
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Die Lebensmittelpreise steigen, der Urlaub wird teurer und so manche Anschaffung für Zuhause muss warten, weil das Geld gerade nicht reicht. Doch nicht immer ist das eigene Kaufverhalten auch gut fürs Konto.

150 Gramm Schinken und 100 Gramm Käse an der Feinkosttheke eines großen Supermarkts in Österreich bestellt und als die Angestellte das Sackerl rüberreicht, erfassen die Augen den Preis und glauben an einen Fehler: 6,20 Euro. Das Hirn schreit: „Das sind ja fast 100 Schilling“. Gedanken, die ein paar Jahre nach der Euro-Einführung verstummten. Doch mit der Inflation sind sie lauter als je zuvor. Um nicht die „Bitte keine Reklame“-Pickerl vom Postkasten zu kratzen, lohnt ein Blick ins Internet. Die Auswahl an Vergleichsplattformen war nie größer.

Der Klassiker: geizhals.at

Für größere und kleinere Anschaffungen plädiert die hier schreibende Autorin schon immer, einen Blick auf geizhals.at zu werfen. Erst recht, wenn große Online-Händler mit Aktionstagen locken. Denn: ein Statt-Preis ist nicht immer zwingend der, der auch nur wenige Stunden zuvor galt. Meist handelt es sich um die UVP (Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers, die mit dem tatsächlichen Warenwert meist nur wenig zu tun hat.)

Die Webseite wurde seit Jahren nicht überarbeitet, das braucht es aber nicht. Sie ist übersichtlich und die Kategorien selbsterklärend. Lediglich bei Lebensmitteln ist sie nicht unbedingt die erste Anlaufstelle.

Die Auswahl an Plattformen ist groß. Beginnen wir mit der neuesten: preisrunter.at. Der 21-jährige David Wurm hat geschafft, woran die Regierung gemeinsam mit den Lebensmittelhändlern seit Wochen angeblich arbeitet. Neben dem direkten Preisvergleich zwischen den einzelnen Händlern kann auch ein individueller Warenkorb erstellt werden. Vor allem bei Klassikern, die regelmäßig gekauft werden: Kaffee, Säfte, Obst und Gemüse, Nudeln, etc... ist der Mensch Gewohnheitstier und hat seine Lieblingsmarken. „Weitere Funktionen, wie etwa ein Preisalarm, der proaktiv über einen günstigeren Preis oder ein Angebot informiert, sind geplant und werden in Kürze starten“, erklärt der 21-Jährige gegenüber der „Presse“.

Cashback-Aktionen - Couponing light

>>> Sparhamster.at

Wer US-Serien wie „Couponing“ ( Coupons sammeln, um am Ende sogar noch für den Einkauf Geld zu bekommen) liebt, kann bei Sparhamster.at antesten, ob das selbst etwas für einen wäre. Die Startseite präsentiert sich als buntes Sammelsurium an Angeboten, Aktionen und Cashback-Aktionen, wofür das Produkt in begrenzter Stückzahl gekauft werden kann, (die Rechnung muss in der App hochgeladen werden, dann erhält man das Geld zurück).

Die Webseite lohnt primär für jene, die grundsätzlich Interesse an ein paar Schnäppchen haben, aber nicht gezielt etwas suchen. Wobei Vorsicht: das kann schnell teuer werden, wenn man sich hier nicht konkret ein Budget vorher festsetzt.

Aktionen und Flugblätter immer zur Hand

>>> wogibtswas.at und aktionsfinder.at

Diese Webseiten zählen ähnlich wie geizhals.at zu den Klassikern im Netz und das auch, weil sie so derart breit aufgestellt ist. Statt Dutzende Flyer und Werbeprospekte nahezu täglich wegschmeißen zu müssen, können diese bei Bedarf online aufgerufen werden. Die Seite listet mehr als 314.000 Angebote und mehr als 110 Flugblätter. Direkt auf der Startseite kann der eigene Wohnbezirk eingegeben werden, um das Angebot einzuschränken und nicht dazu zu verleiten, für die günstigere Milch unnötige Kilometer mit dem Auto zurückzulegen. Dann ist die Ersparnis auch wieder dahin, gemessen am verfahrenen Sprit.

Das Angebot von Aktionsfinder.at ist ähnlich aufgebaut. Auch hier werden Flyer und Aktionen angezeigt. Am Ende zählt hier, womit man sich in der Bedienung wohler fühlt.

Tarife.at und durchblicker.at

Beide Webseiten (tarife.at und durchblicker.at) bieten einen guten Überblick darüber, ob die aktuell laufenden Verträge auch wirklich ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis liefern. Besonders in Zeiten von hohen Energiekosten kann das Suchen nach Alternativen bares Geld bringen. Das gilt auch für Handyverträge. Mittlerweile ist das Angebot von Mobilfunkangeboten in Österreich so groß, dass alle paar Jahre ein Vergleich lohnt. Wer heute noch mehr als 20 Euro pro Monat für seinen Handyvertrag bezahlt, sollte dringend einen Blick auf diese Webseiten werfen. Ganz frei nach Schiller: Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch etwas besseres findet!

Urlaub - Idealo.at und Checkfelix.at

Auch wenn die Preise steigen, in vielen Fällen ist ein Urlaub finanziell trotzdem möglich. Um auch hier nicht unnötig draufzuzahlen, lohnt ein Blick auf Idealo (die Webseite bietet ein umfangreiches Vergleichssortiment und einen Preisalarm. Letzterer wird nur in Verbindung mit einem Nutzerkonto angeboten. Aber wer zum Beispiel auf der Suche nach einem Angebot für einen Le Creuset Topf ist und Zeit hat, wird automatisch alarmiert, wenn der gewünschte Niedrigstpreis erzielt werden kann. Checkfelix ist die Anlaufstelle für Flüge, Hotel und Mietwagen.

Tipp: Ein Blick direkt auf die Webseiten der Hotels lohnt mittlerweile. Da viele nicht mehr die Gebühren für die Plattformen wie Expedia und Booking zahlen möchten, bieten diese auf der Webseite direkt günstigere Preise an. Das gilt übrigens auch für viele Restaurants, die auch liefern.

Grundsätzlich und nur der Vollständigkeit halber: Aktionen und Flyer verleiten zu Spontankäufen und so manches Schnäppchen kann einen teuer zu stehen kommen. Wer tatsächlich Geld sparen will, sollte sich vorher genau überlegen, was gebraucht wird. Mehrere Geschäfte anzufahren hat nur dann Sinn, wenn diese nicht zu weit auseinanderliegen. Sonst hat man zwar im ersten Moment ein paar Euros gespart, aber am Ende des Tages viel Benzin verfahren und Zeit verloren.

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