Unwetter

Tennisballgroße Hagelkörner in Kärnten und der Steiermark

In Kärnten in der Region Villach regnete es mehrere Zentimeter große Hagelkörner.
In Kärnten in der Region Villach regnete es mehrere Zentimeter große Hagelkörner.„Die Presse“-Digital.
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Am Mittwochabend sind schwere Unwetter über den Süden Österreichs gezogen. Bei Rennweg in Kärnten wurden Anrainer zwischen mehreren Muren eingesperrt.

Ein heftiges Unwetter hat am Mittwochabend in Oberkärnten zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. Betroffen war vor allem der Bezirk Spittal: Im Gebiet zwischen Rennweg am Katschberg und Gmünd gingen mehrere Muren ab und bei Lurnfeld sorgten bis zu acht Zentimeter große Hagelkörner und umgestürzte Bäume für Behinderungen, teilte die Polizei mit. Im Bezirk Liezen standen die Feuerwehren wegen entwurzelter Bäume und abgedeckter Dächer im Einsatz.

Bei Rennweg in Kärnten ging um 17.35 Uhr eine Mure über die L19 ab. Anrainer und die Besatzung einer Polizeistreife waren zwischen mehreren Muren eingesperrt, die L19 nicht mehr befahrbar. Auch über die Katschberg Straße (B99) in St. Nikolai ging eine Mure ab, dort wurde die Schiebetür eines Linienbusses durch einen Stein zerschlagen, verletzt wurde dabei niemand. In Kremsbrücke wurden zwei Häuser schwer beschädigt, außerdem wurde ein Auto durch eine Mure beinahe zur Gänze verschüttet.

Straßen im Unwettergebiet bleiben gesperrt

Die Straßen im Unwettergebiet blieben gesperrt, die Sperre wird voraussichtlich bis Donnerstagvormittag andauern. Entlang der B99 wurden mehrere Bäume entwurzelt oder geknickt und über die Fahrbahn geworfen, mehrere Bäche traten über das Ufer. Verletzt wurde nach letzten Erkenntnissen niemand, es entstand jedoch enormer Sachschaden.

Zahlreiche Unwettereinsätze wurden auch aus dem Drautal gemeldet. In der Gemeinde Lurnfeld fielen fünf bis acht Zentimeter große Hagelkörner, der Verkehr auf der Drautalstraße (B100) kam komplett zum Stillstand. Durch die sturmartigen Böen wurden im Verlauf der Drautalstraße unzählige Bäume entwurzelt, die teilweise die Fahrbahn blockierten.

Millstätter See: Wasserrettung hilft Surfer

Einen Einsatz gab es auch am Millstätter See. Dort wurde von Wasserrettung und Feuerwehr ein 31-jähriger Foilsurfer in der Seemitte gesichtet und wegen des Unwetters aus Seenot gerettet und zum Ufer gebracht.

In der Steiermark kam es laut dem Landesfeuerwehrverband vorwiegend in den Bezirken Liezen und Leoben zu einem erhöhten Einsatzaufkommen. Im Bezirk Liezen rückten die Feuerwehren 35 Mal aus, vor allem im Ennstal und dem Paltental. 280 Einsatzkräfte von rund 20 Feuerwehren mussten auf Straßen und Fahrzeuge gestürzte Bäume beseitigen, überflutete Keller auspumpen und durch Hagel beschädigte Dächer (Edlach) provisorisch mit Planen abdecken. Auch kam es zu Vermurungen, wie etwa auf der B75 zwischen Donnersbach und Donnersbachwald, wo eine Strecke von 200 Metern betroffen war, wie das Bereichsfeuerwehrkommando Liezen am Donnerstag mitteilte.

Golfballgroßer Hagel, Starkregen und Sturm haben vor allem in den Bundesländern Niederösterreich und Kärnten Schäden in der Landwirtschaft angerichtet. Die Österreichische Hagelversicherung schätzt die Schadenshöhe auf insgesamt 1,8 Millionen Euro. Eine Million Euro machten die Schäden in Niederösterreich, vor allem im Bezirk Hollabrunn, aus, hier waren Ackerkulturen (Mais, Kürbis, Getreide) und Wein auf einer Fläche von insgesamt 2.100 Hektar betroffen. In Kärnten waren Ackerkulturen (Mais, Soja, Getreide) und Grünland betroffen, auf 1300 Hektar entstand ein Schaden von rund 800.000 Euro. Laut Prognosen wurden auch für Donnerstag lokal heftige Unwetter erwartet. (APA)

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