Quergeschrieben

Wo es keine Verlierer gibt, gibt es auch keine Gewinner

Schulen und Unis, die junge Menschen vor den Zumutungen von Wettbewerb und Hochleistung beschützen wollen, legen ein solides Fundament für unseren wirtschaftlichen Niedergang.

Studenten, so berichtete jüngst ein Lehrbeauftragter, der an einer österreichischen Universität unterrichtet, hätten ihn jüngst scharf kritisiert, weil er eine Anwesenheitsliste führt. Dergleichen wird von Studierenden offenbar als Instrument patriarchalischer Repression betrachtet. Noch übler nahmen die Studenten dem Lehrer freilich, dass er tatsächlich Prüfungen abhält – solche Beschädigungen studentischer Komfortzonen gelten in diesem Milieu als menschenrechtswidrig.

Berichte dieser Art sind immer öfter von jenen Ausbildungsstätten zu vernehmen, die eigentlich junge Menschen ertüchtigen sollen, in ein paar Jahren im globalen Wettbewerb mit ihren chinesischen, amerikanischen oder indischen Kollegen bestehen zu können und damit unser aller Wohlstand zu erhalten; oder, wenn möglich, zu mehren. Ich fürchte freilich: Wer Panikattacken erleidet, wenn ein Lehrer auch nur Anwesenheitslisten führt, wird eher wenig geeignet sein, im wirklichen Leben bestehen zu können.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.