Klimanews der Woche

Störche bauen Plastik in ihr Nest und neuer Guide durch den Ökolabel-Dschungel

Plastikfolien und -bänder waren laut Vet-Med-Uni Wien der häufigste Müll in den Nestern der Störche in Spanien und Polen.
Plastikfolien und -bänder waren laut Vet-Med-Uni Wien der häufigste Müll in den Nestern der Störche in Spanien und Polen.APA/dpa/Julian Stratenschulte
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Die Klimanews diese Woche außerdem mit kreisförmiger optimaler Ökostadt und Schutzmaßnahmen für Extremwetter

Im Kampf gegen die „Grünfärberei“ mit Gütesiegeln: Überarbeiteter Label-Kompass hilft beim nachhaltigen Einkaufen

Kaum ein Kosmetik- oder Reinigungsartikel kommt heute ohne den Hinweis auf angeblich ökologische Vorzüge aus. Doch 53 Prozent dieser Versprechen taugen nichts, wie eine Studie im Auftrag der EU-Kommission herausfand. Orientierung im Gütesiegel-Dschungel bietet der „Label-Kompass“, der in Zusammenarbeit mit der FH Wiener Neustadt (FHWN) kürzlich überarbeitet und vertieft wurde.

Die Datenbank ist auf www.bewusstkaufen.at, einer Initiative des Klimaschutzministeriums, zugänglich. Sie gibt einen Überblick und Hintergrundinformation zu rund 170 Gütesiegeln. Ziel sei „rasche Orientierung und Hilfestellung für einen nachhaltigen Einkauf“, erklärt Henriette Gupfinger von der FHWN. (cog)

Lang gezogene „Öko-Stadt“ in der Wüste unter Kritik: Wiener Forscher halten das Projekt für wenig effizient.

Während die Planer der saudiarabischen Modellstadt „The Line“ stets die nachhaltige Herangehensweise und den minimalen Fußabdruck des Projektes hervorheben, sei dieses alles andere als ein Vorzeigeprojekt. Mit dieser Einschätzung haben sich Forscher des Complexity Science Hub in Wien nun im Fachjournal npj Urban Sustainability zu Wort gemeldet.

Große Entfernungen – die Stadt soll neun Millionen Menschen beherbergen und sich in gerader Linie über 170 Kilometer erstrecken – würden die Hälfte der Bevölkerung zu langen Pendelstrecken zwingen. Aber eine Schlüsselrolle für den Erfolg von Städten spiele die Mobilität. Die Forschenden empfehlen stattdessen einen kreisförmigen Aufbau. (APA/cog)

Im Nest: Störche nutzen Plastikmüll statt Stroh

Während in Frankreich diese Woche ein Storch gestorben ist, weil sein Schnabel in einer Coladose feststeckte, veröffentlicht die Vet-Med-Uni Wien mit einem europäischen Team in Environmental Science and Pollution Research, wie Störche menschlichen Abfall für ihren Nestbau verwenden (Plastik, Stoffe, Papier und mehr). Die untersuchten Gruppen von Weißstörchen leben in Polen und Spanien (insgesamt 303 Nester). In Spanien bauen Störche doppelt so viel Müll in ihre Nester ein als in Polen, wo die Störche vorwiegend in ländlichen Regionen nisten. In beiden Ländern waren Plastikfolien und -bänder die häufigste Kategorie beim Restmüll in den Storchennestern. (vers)

In den Alpen: Behörden lernen Schutzmaßnahmen

Immer öfter und immer heftiger treten Extremwetterereignisse auf. Durch den Klimawandel ändern sich Intensität und Häufigkeit von Stürmen, Starkregen und Hitzeperioden. Das EU-Projekt „X-Risk-CC“ mit Geosphere Austria und Umweltbundesamt versucht, die Menschen im Alpenraum besser auf entsprechende Schutzmaßnahmen einzustellen. In fünf Pilotgebieten in der Schweiz, Italien, Deutschland, Österreich und Slowenien werden mit den lokalen Behörden konkrete Maßnahmen entwickelt, die Vorbild für andere Regionen sind. „In einer Art Domino-Effekt kann ein extremes Wetterereignis zusätzliche Gefährdungen auslösen, direkt in der Situation, aber auch verzögert langfristig“, erklärt Projektkoordinator Stefan Kienberger von Geosphere Austria. (vers)

Im Wald: Schwarzkiefer wird in Österreich gedeihen

Die mediterranen Schwarzkiefer-Bäume (Pinus nigra) wachsen immer besser in Österreich. Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) weist in einer neuen Broschüre auf die Bedingungen hin, die guten Ertrag und Klimatauglichkeit der großen Kiefern erleichtern. Zugleich warnen die Forschenden vor der Pilzerkrankung Diplodia sapinea, die sich im warmen Klima im Wald verbreitet. (vers)

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