Tropensturm „Beatriz“ soll am Freitag vor der Pazifikküste Hurrikanstärke erreichen. Wegen extremer Hitze sind in Mexiko in den vergangenen zwei Wochen mindestens 100 Menschen gestorben
Für den Westen des seit drei Wochen von Hitze geplagten Mexiko haben Meteorologen eine Hurrikanwarnung herausgegeben. Der Tropensturm „Beatriz“ werde schnell an Kraft gewinnen und voraussichtlich am Freitag vor Mexikos Pazifikküste Hurrikanstärke erreichen, teilte das US-Hurrikanzentrum (NHC) am Donnerstag (Ortszeit) mit. „Beatriz“ sorgte bereits für Regen, heftige Winde und hohe Wellen in Südmexiko.
Rund 170 Kilometer südwestlich von Punta Maldonado im südlichen Bundesstaat Guerrero erreichte der Sturm am Donnerstagnachmittag anhaltende Windgeschwindigkeiten von bis zu 65 Kilometern pro Stunde. Ein tropischer Wirbelsturm gilt ab Windgeschwindigkeiten von 119 Stundenkilometern als Hurrikan. Die Hurrikanwarnung gelte für einen Küstenabschnitt zwischen Zihuatanejo in Guerrero und Playa Pérula im westlichen Bundesstaat Jalisco, teilte das NHC mit. In der Region befinden sich auch Touristenziele wie Ixtapa, Careyes und Manzanillo.
Erreicht „Beatriz“ das Festland?
„Beatriz“ bewegte sich zunächst parallel zur Küste in Richtung Nordwesten. Ein direktes Erreichen des Festlandes sei allerdings nicht auszuschließen, sagte die Koordinatorin des nationalen Wetterdienstes, Alejandra Méndez.
Die Saison der tropischen Wirbelstürme beginnt im Pazifik am 15. Mai und im Atlantik am 1. Juni. Sie endet in beiden Regionen am 30. November. Als erster Hurrikan des Jahres hatte sich am Mittwoch „Adrian“ über dem Pazifik gebildet, ohne Küstengebiete zu gefährden.
100 Tote durch Hitze
An der extremen Hitze in Mexiko sind laut Behördenangaben in den vergangenen zwei Wochen mindestens 100 Menschen gestorben. Die Temperaturen seien in Teilen des Landes auf fast 50 Grad Celsius geklettert, sagte das Gesundheitsministerium am Donnerstag (Ortszeit) in einem Bericht. Fast alle Todesfälle seien auf einen Hitzschlag zurückgeführt worden, eine Handvoll auf Dehydrierung. Etwa 64 Prozent ereigneten sich dem Bericht zufolge im nördlichen Bundesstaat Nuevo Leon an der Grenze zu Texas.
Die dreiwöchige Hitzewelle in diesem Monat belastete das Energienetz mit einer Rekordnachfrage und zwang die Behörden, den Unterricht in einigen Gebieten auszusetzen. In den vergangenen Tagen sind die Temperaturen gesunken, und die Regenzeit hat die dringend benötigten Niederschläge gebracht. Trotzdem herrschen in einigen Städten im Norden des Landes immer noch Temperaturen von 49 Grad Celsius und lassen die Einwohner weiter schmoren. (APA/dpa)