Bürgerkrieg

Russland: Die Gespenster der Vergangenheit

Propagandaplakat der Roten Armee aus dem Jahr 1919.
Propagandaplakat der Roten Armee aus dem Jahr 1919.Alamy Stock Photo
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Man kann sich kaum ein schlimmeres Szenario als einen Bürgerkrieg im größten Land der Erde vorstellen. Er hat bereits einmal, in den Jahren nach der Oktoberrevolution 1917, Chaos, Verwüstung und den Tod von Millionen über Russland gebracht.

Kein Land kann sich den Gespenstern seiner Vergangenheit entziehen, schon gar nicht Russland, schreibt Antony Beevor im Nachwort seines neuen Buchs über die Bürgerkriegsjahre im Russland von 1917 bis 1921. Er hat sechs Jahre an diesem Buch gearbeitet, er konnte nicht wissen, wie aktuell es gerade in diesen Tagen werden würde. Der Krieg Putins gegen die Ukraine ist von diesen Gespenstern getrieben, und vor wenigen Tagen erinnerte der Staatspräsident in seiner Brandrede gegen die aufständischen Wagner-Einheiten wieder an die Geschichte des Landes im Jahr 1917.

Damals sei kurz nach der Oktoberrevolution, und nachdem Russland im Weltkrieg tapfer gekämpft habe, ein Bruderkrieg ausgebrochen, und Teile des multinationalen Imperiums hätten sich losgesagt. „Intrigen, Streitereien und politische Ränke hinter dem Rücken der Armee und des Volkes verwandelten sich in eine gigantische Erschütterung, die Zerstörung der Armee und den Zerfall des Staates, unter Verlust enormer Territorien“, sagte Putin. Putschversuche mit katastrophalen Folgen für das politische System müssten daher unterbleiben.

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