Wimbledon

Nick Kyrgios: Der unberechenbare Teilzeitarbeiter

Nick Kyrgios schwärmt von Wimbledon und liebt Rasentennis. Seinen Höhenflug aus dem Vorjahr kann er nicht wiederholen - er musste verletzungsbedingt absagen. 
Nick Kyrgios schwärmt von Wimbledon und liebt Rasentennis. Seinen Höhenflug aus dem Vorjahr kann er nicht wiederholen - er musste verletzungsbedingt absagen. APA / AFP / Florian Eisele
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Nick Kyrgios spielte auf dem Weg ins Wimbledon-Finale 2022 das Tennis seines Lebens. Zwölf Monate später ist er weiterhin ohne Grand-Slam-Sieg. Und bestritt 2023 erst ein Match. Für Wimbledon musste er in letzter Minute absagen.

Sonntag, 10. Juli 2022. Der Centre Court in Wimbledon. Novak Djoković kaut demonstrativ ein paar Grashalme. So wie es der Serbe immer tut, wenn er in Wimbledon gewinnt. Das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres hat soeben seinen prognostizierten Ausgang genommen.

Minuten später stemmt Djoković zum bereits siebenten Mal die goldene Siegertrophäe. So weit, so erwartet. Dass der Mann neben ihm mit dem Silberteller in der Hand aber Nick Kyrgios ist, damit hätte zwei Wochen zuvor allen Ernstes niemand gerechnet.

Kyrgios galt zeit seiner Karriere als schlampiges Genie. Als einer, der zwar über die nötigen Schläge verfügt, um Großes zu erreichen, aber nicht über den nötigen Kopf. Während sich andere Profis auf dem Trainingsplatz abrackerten, zockte der Australier lieber auf der Spielkonsole oder trank Bier im nächstgelegenen Pub. Kyrgios reiste ohne Trainer um die Welt – und zwar auch nur dann, wenn es ihm in den Kram passte. Um die French Open in Paris machte der Australier seit 2018 immer einen weiten Bogen, Sandplätze können ihm gestohlen bleiben. „Dort mache ich mir nur die Schuhe schmutzig.“

Zuerst Durchbruch, dann Zwangspause

Zu beobachten, wie ein derart talentierter Spieler sein Potenzial zu großen Teilen nicht ausschöpfte, musste wahren Tennisfans wehtun. Kyrgios performte immer wieder in einzelnen Spielen, besonders gern gegen große Namen. Über zwei Wochen bei einem Grand-Slam-Turnier abzuliefern, schien dann aber doch zu viel der Fantasie. Bis Wimbledon 2022.

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