Hundebox

Kind in Hundebox gesperrt: Sozialarbeiter besuchten offenbar kurz vor Spitalseinlieferung Haus der Mutter

Der Gesundheitszustand des Kindes hat sich laut Polizei inzwischen verbessert. (Symbolbild)
Der Gesundheitszustand des Kindes hat sich laut Polizei inzwischen verbessert. (Symbolbild)APA/GERT EGGENBERGER
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Nur wenige Tage, bevor der 12-Jährige wegen seines kritischen Gesundheitszustandes ins Spital eingeliefert wurde, soll laut einem Zeitungsbericht eine Gefährdungsabklärung durch Sozialarbeiter stattgefunden haben.

Neue Details zu dem Fall eines 12-Jährigen, der von seiner Mutter fast zu Tode gequält worden sein soll, sind bekannt geworden: So soll eine Gefährdungsabklärung, bei der eine Sozialarbeiterin der Kinder- und Jugendhilfe unangekündigt das Haus der Mutter und des Buben aufsuchte, nur eine Woche vor der Einlieferung des Buben ins Spital Ende November 2022 stattgefunden haben. Das berichtet der „Standard“. Die Behörden dürften auf eine Meldung der Schule und aus dem engen Umfeld des Buben reagiert haben.

Doch schon Monate vorher, im Frühjahr 2022, gab es laut Medienberichten Warnungen aus dem Spital. Die Sozialarbeiter hätten eigentlich zu diesem Zeitpunkt schon tätig werden müssen: Die Bezirksverwaltungsbehörden sind dazu verpflichtet, Gefährdungsmeldungen nachzugehen und, falls eine Gefährdung vorliegt, Maßnahmen einzuleiten. Warum im Fall des 12-Jährigen nicht gehandelt wurde, ist unklar. Das Büro der zuständigen Soziallandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) verweist auf das laufende Verfahren und will keine Stellungnahme abgeben, heißt es im „Standard“.

Bub wurde im November im Koma ins Spital eingeliefert

Die beschuldigte Mutter soll ihren Sohn von Anfang September bis November 2022 u.a. geschlagen, gefesselt, geknebelt und ihn wiederholt über Stunden in eine Hundebox eingesperrt haben. Der Bub war am 23. November 2022 völlig unterkühlt und im Koma. Eine Sozialarbeiterin soll die Rettung gerufen haben. Das Kind wurde in einem akut lebensbedrohlichen Zustand ins Krankenhaus gebracht. Sein Gesundheitszustand hat sich laut Polizei inzwischen verbessert.

Die Mutter sitzt seit Herbst 2022 in Krems in U-Haft. Gegen die Frau wird wegen versuchten Mordes, Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen und Freiheitsentziehung ermittelt. Anfang März wurde eine 40-Jährige mutmaßliche Beitragstäterin aus dem Umfeld der Mutter festgenommen. Sie soll der 32-Jährigen via Chat Anweisungen zum Quälen des Kindes gegeben und im Gegenzug Fotos und Videos erhalten haben. Die zweite Beschuldigte befindet sich ebenfalls in Untersuchungshaft. Ermittelt - aber nicht im Zusammenhang mit dem Quälen des Kindes - wird auch gegen einen Polizisten.. Es soll sich um den Ex-Partner der 40-Jährigen handeln. Er soll die Frau demnach bei der Verschleierung ihrer Taten unterstützt und ihr erklärt haben, wie Chats und Aufnahmen gelöscht werden können. (red.)

>>> Bericht im „Standard“

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