Festspiele Reichenau

Dieser „Tartuffe“ endet leider im Kasperltheater

Die Familie Orgon sitzt zu Tisch. Es wird kein Festmahl für Molière in Reichenau.
Die Familie Orgon sitzt zu Tisch. Es wird kein Festmahl für Molière in Reichenau.Lalo Jodlbauer
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Aus Molières böser Komödie hat Regisseur Guntbert Warns wenig gemacht. Wenn jemand die steife Aufführung rettet, dann Stefanie Dvorak als wirbelnde Zofe.

Mit der Figur des Tartuffe hat Molière den Inbegriff der frömmlerischen Heuchelei geschaffen, und zwar so treffsicher, dass vor allem die machtgeile hohe französische Geistlichkeit diese Komödie mit allen Mitteln zu verhindern suchte. Der erste Entwurf 1664 wurde nach der Uraufführung in Versailles (in Anwesenheit des Sonnenkönigs) verboten. Die zweite Fassung ebenfalls. Es bedurfte der Intervention Ludwigs XIV., dass schließlich 1669 der dritte, entschärfte Versuch der Zensur entging. Doch auch das wird mancherorts nur vorläufig so sein; Intriganten, deren Machenschaften ins Lächerliche gezogen werden, schlagen immer wieder brutal zurück.

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