Tour de France

Der Sprintkönig auf tückischer Rekordjagd

Letzte Chance auf den einsamen Rekord: Tour-Veteran Mark Cavendish.
Letzte Chance auf den einsamen Rekord: Tour-Veteran Mark Cavendish.AFP
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Noch muss sich Mark Cavendish bei seiner letzten Frankreich-Rundfahrt in Geduld üben. Am Ende aber soll die Bestmarke von Eddy Merckx fallen.

Ein Etappensieg fehlt Sprinter-König Mark Cavendish bei der Tour de France noch, um Legende Eddy Merckx endgültig zu übertreffen. Die ersten zwei Chancen auf seinen 35. Tagessieg hat der 38-jährige Brite bei seiner 14. und letzten Teilnahme verpasst. Bis Paris bieten sich aber auf einigen Flachetappen noch Möglichkeiten. Sein Teamchef Alexander Winokurow, einst umstrittener Mann im Peloton, mahnt zur Ruhe.

Mit Platz sechs in Bayonne und Rang fünf in Nogaro hat Cavendish jedenfalls gezeigt, dass er konkurrenzfähig ist. Vor allem wurde der Ex-Weltmeister auf dem letzten Kilometer der dritten Etappe mit der Top-Geschwindigkeit von 73,3 km/h gemessen. So schnell war keiner. „Das gibt mir Zuversicht für die nächsten Tage“, sagte Cavendish, zumal er auch nach schweren Bergetappen gut regenerieren kann. So musste er sich beim Giro d‘Italia bis zum letzten Tag gedulden, ehe er in Rom doch noch zur Stelle war und seinen 162. Karriere-Sieg feierte. Unterstützt damals aber auch von Geraint Thomas, der zwar für ein anderes Team unterwegs aber ein alter Freund von Cavendish ist.

Beim Astana-Team ist alles auf „King Cav“ ausgerichtet. Und sein Teamchef Alexander Winokurow mahnt zur Gelassenheit: „Ich will ihn nicht mehr unter Stress setzen, als er eh schon ist. Er fühlt sich im Team wohl, und sein Etappensieg beim Giro hat gezeigt, dass seine Motivation hoch ist. Er sollte gelassen bleiben. Es gibt noch einige Möglichkeiten“, erklärte der Kasache gegenüber „Marca“.

Erlösung in Paris?

In Mark Renshaw, 40, hat Cavendish außerdem einen alten Bekannten als Berater ins Team geholt. Neun Jahre lang agierte der Australier als Anfahrer für den Supersprinter und feierte zahlreiche Erfolge mit ihm. „Das hilft sehr viel. Nicht nur im Finale, sondern auch auf den letzten 25 Kilometern. Was er sagt, ist auch wichtig für die Jungs“, betonte Cavendish. Renshaw sagt: „Wenn ich ihm meine Einschätzung gebe, muss er keine zweite Überlegung anstellen. Er vertraut mir.“

Doch wieviele Chancen hat Cavendish noch? Im günstigsten Fall könnte es noch zu fünf Massensprints kommen, die nächste Gelegenheit bietet sich der Mann von der Isle of Man  auf der siebenten Etappe am Freitag in Bordeaux. Auch in Moulins (11. Etappe), Bourg-en-Bresse (18.), Poligny (19.) und vor allem beim Zieleinlauf der Tour auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris (21.) sind Sprintankünfte möglich. (red.)

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