Pizzicato

Neulich im Parlament

Ein der Öffentlichkeit weitgehend unbekannter Mann sprach diese Woche von der Regierungsbank.

Es handelte sich aber nicht etwa um Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, sondern um einen Parlamentsbesucher, der eine Sicherheitslücke ausnützte, um im Mittelpunkt zu stehen. Bei seiner Vernehmung erklärte der Mann, sich nur auf dem Weg zur Besuchergalerie verlaufen zu haben. Klingt glaubwürdig wie ein echter Politiker.

Die SPÖ schickte diese Woche ein Baby ins Plenum. Nach dem Desaster rund um die Excel-Tabellen setzt man in der Partei lieber auf Digital Natives. Dann stellte sich aber heraus, dass neben dem Baby auch seine Mutter, Muna Duzdar, neu ins Parlament eingezogen war. Die SPÖ hat durch diesen raffinierten Schachzug künftig eine Stimme mehr im Parlament, sie überlegt nur noch, für welche Blockade sie diese einsetzen will. Die Zustände im Nationalrat gehen so weit, dass man sogar schon von einer wilden Abgeordneten spricht. Sie wurde bisher Philippa Strache genannt, ab sofort firmiert sie im Parlament aber unter ihrem Mädchennamen, Philippa Beck. Das Comebeck des Jahres sozusagen.

Noch unklar ist, ob das Parlament nun in die Ferien gehen kann. Die SPÖ will nämlich, dass im Sommer die Mieten eingefroren werden. Dabei wäre das Einfrieren im Winter leichter.

philipp.aichinger@diepresse.com

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