Verbraucherpreise

Sorgen vor Deflation: Inflation in China stagniert

In China mehren sich die Warnzeichen für eine drohende Deflation.
In China mehren sich die Warnzeichen für eine drohende Deflation.APA / AFP / Pedro Pardo
  • Drucken

Chinas Verbraucherpreise verharrten im Juni auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren.

In China mehren sich die Warnzeichen für eine drohende Deflation: Wie das chinesische Statistikamt am Montag mitteilte, blieb der Verbraucherpreisindex im Juni im Jahresvergleich unverändert, nachdem er bereits im Vormonat nur noch leicht um 0,2 Prozent gestiegen war. Der Index sank damit auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren.

Gleichzeitig setzte sich der Abwärtstrend bei den Erzeugerpreisen fort. Als Zeichen einer schwachen Konsumnachfrage sanken sie im Juni um 5,4 Prozent und damit noch stärker als von Analysten erwartet. Das war nicht nur der neunte Rückgang in Folge, sondern zugleich der stärkste seit Dezember 2015.

Angesichts der jüngsten Konjunkturdaten sehen Experten die Gefahr einer Deflation in China. Deflation ist das Gegenteil von Inflation und bezeichnet den Rückgang des allgemeinen Preisniveaus.

Schwache Konjunkturdaten belasten Finanzmärkte

Die schwächer als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten belasteten die Finanzmärkte. Der Kurs der Landeswährung Yuan fiel, auch die asiatischen Aktien rutschten ins Minus. „Angesichts der schwachen Kreditnachfrage und der unter Druck stehenden Währung wird der Großteil der Unterstützung unserer Meinung nach durch die Finanzpolitik erfolgen“, erwarten die Ökonomen von Capital Economics. Sie rechnen für heuer mit weiteren Zinssenkungen durch die Zentralbank.

Die meisten Ökonomen halten eine Deflation für gefährlicher für die Entwicklung einer Volkswirtschaft als leicht steigende Preise. Zwar profitieren die Verbraucher auf den ersten Blick, weil sie weniger für Waren und Dienstleistungen bezahlen müssen. Eine Deflation drückt aber in der Regel auch auf die Gewinne der Unternehmen und birgt damit beispielsweise die Gefahr von Lohnkürzungen oder Kündigungen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.