Am Rand tiefer Wälder liegt das malerische Wissembourg, die einstige Reichsstadt Weißenburg.
Lang schon wollten wir zurückkehren in das „Grüne Elsass“, „Alsace Verte“. In diese Landschaft, die so schön ruhig fürs Auge ist und der Seele guttut. Endlich sind wir hier. Nach Wissembourg kommt man nicht alle Tage.
Vor Jahren war Kurt Götz von jenseits des Rheins aus Deutschland wieder einmal da. „Er liebt die Stadt“, erzählt Stadtführer André Reinwalt, „und entdeckte am Palais Stanislas das Schild ‚A Vendre‘, ‚zu verkaufen‘“. Das Schlösschen um einen Ehrenhof mit dem Portal wie ein kleiner Triumphbogen hatte es ihm auf Anhieb angetan.
Einst fand darin der heimatlose polnische König Stanislaus Leszczyński Zuflucht. Seine Tochter Maria, später französische Königin, verbrachte einen Teil ihrer Jugend hier. Große Geschichte. Jetzt brauchte das royale Gemäuer dringend Hilfe. Götz erwarb es mit Klaus Ochs, einem Freund. Seitdem restaurieren sie in Wissembourg, im Deutschen als Weißenburg, im Dialekt als Weißeburch bekannt. Spiegel der Geschichte sind die Namen, hin und her ging es ja mit dem Elsass, lang gehörte es zum Heiligen Römischen Reich, dann zu Frankreich, zu Deutschland, zu Frankreich.