Paris. Der Bruder des Impressionisten Claude Monet war bisher unterschätzt: Eine Ausstellung im Palais du Luxembourg stellt den Farbenhändler jetzt erstmals näher vor.
Ist die Methode der Familienaufstellung jetzt im Museum gelandet? Das Linzer Lentos hat aus Tübingen die Ausstellung „Geschwister“ übernommen – „Die Presse“ berichtete. Ein noch junges Forschungsgebiet in Psychologie wie Kunst. Selten hat man hier bisher nach den Brüdern und Schwestern der großen Namen gefragt – von van Goghs Bruder Theo einmal abgesehen.
Dem Thema der geschwisterlichen Familienkonstellation, konkret der Verschiedenheiten und Gemeinsamkeiten zweier Brüder, widmet man sich derzeit auch in Paris. Das Beispiel könnte prominenter nicht sein: Claude Monet und sein Bruder Léon, die eine Leidenschaft teilten: Farben. Léon machte die im 19. Jahrhundert aufkommenden synthetischen Farben zu seinem Berufsmittelpunkt. Er vertrat in Frankreich die Schweizer Firma Geigy, die Chemikalien, Farbstoffe und Heilmittel produzierte. Bei Basel befand sich das große Farbholz- und Farbextraktionswerk, wo aus Chrom, Cadmium, Cobalt und Zink erste nicht organisch gewonnene Farben erzeugt und bis nach Amerika und Japan exportiert wurden.