Schwimm-WM

Wenn Synchronschwimmen zur Formel 1 wird

Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri haben die Messlatte hoch gelegt.
Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri haben die Messlatte hoch gelegt.AFP
  • Drucken

Zum Start der Medaillenjagd in Japan stehen ab Freitag Österreichs Alexandri-Schwestern im Rampenlicht.

Wenn in den Becken von Fukuoka, wo vor über 20 Jahren schon Maxim Podoprigora und Markus Rogan glänzten, heute wieder eine Schwimmweltmeisterschaft beginnt, wartet aus rot-weiß-roter Sicht gleich ein absolutes Highlight. Im Vorkampf für die Technische Kür wollen Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri ein echtes Statement vor dem Finale am Sonntag setzen.

Den Druck der Olympia-Qualifikation haben die beiden Synchronschwimmerinnen jedenfalls schon im Juni bei den European Games in Polen abgelegt. Das Ticket für Paris 2024 nahmen sie von dort ebenso mit wie ihre ersten zwei EM-Goldmedaillen. Nach zweimal WM-Bronze im Vorjahr in Budapest ist den 25-Jährigen in Japan nun vieles zuzutrauen.

Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri mit ihren EM-Goldmedaillen.
Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri mit ihren EM-Goldmedaillen.APA / AFP / Janek Skarzynski

Vor allem, weil sie sich mit den neuen Wertungskriterien angefreundet haben. Eine wahre Standortbestimmung wartet mit dem direkten Vergleich mit China und Japan. Die Paare aus diesen Ländern hatten noch keinen aussagekräftigen Wettkampf unter neuen Richtlinien. „Die Mädchen haben für die anderen Länder eine große Vorgabe gemacht“, sagte die Trainerin des Alexandri-Gespanns, Albena Mladenova. „Aber ich bin sicher, Japan und China werden kämpfen. Deshalb müssen wir hart arbeiten.“

Erzwungene Tempoverschärfung

Laut Mladenova sei es realistisch, selbst in den schon recht ausgereizten Bereichen Niveau, Ausdauer und Schwierigkeit noch ein wenig zuzulegen. Selbstverständlich ist das nicht. „Vorher (vor der Regeländerung, Anm.) war die Choreografie länger, aber die Unterwasserphasen waren kürzer. Jetzt ist die Choreografie kürzer, aber die Unterwasserzeit ist länger. Das ist ein unglaublicher Anspruch für die Ausdauer“, erklärt die gebürtige Bulgarin. Außerdem sei eine schnelle Steigerung der Schwierigkeit eigentlich nicht so gut. „Sie ist aber notwendig, wenn man eine Medaille will.“

OSV-Sportdirektor Walter Bär und Trainerin Albena Mladenova.
OSV-Sportdirektor Walter Bär und Trainerin Albena Mladenova.APA / Eva Manhart

OSV-Sportdirektor und WM-Delegationsleiter Walter Bär vergleicht die Situation mit der Königsklasse des Motorsports. „Man fühlt sich ein bisschen wie in der Formel 1, bei der geschaut wird, was die anderen machen. Es wird mitgefilmt und nachher analysiert. Im Spitzensport geht man immer an die Grenze heran, du bist nie in einem sicheren Bereich.“ Nach den Alexandri-Vorstellungen von den European Games sei die Messlatte gelegt. „Jetzt werden alle versuchen, an diese Grenze heranzugehen.“ Die Frage sei nun auch, ob die nur wenigen Wochen Vorbereitungszeit dafür gereicht haben.

Nach der Technischen Kür bestreiten Anna-Maria und Eirini-Marina auch noch die Freie Kür ab Dienstag. Ihre Drillingsschwester Vasiliki Pagona Alexandri (bei der WM im Vorjahr zweimal Fünfte) tritt nach einer suboptimalen Vorbereitung (Bandscheibenproblem) ab Freitag und Montag in den Solosynchronbewerben an. (stm/ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.