Mit Federn, Haut und Haar

Mit der Forstwirtschaft kann es so nicht weitergehen

Das Fördersystem belohnt die Kurzsichtigen und bestraft jene, die ihren Wald auf naturnahe Weise bewirtschaften.

Wie wir es gern hätten: Ein duftender, dampfender Dauerwald mit einer Fülle von Pflanzen und Tieren, der sich per Naturverjüngung dynamisch an das verändernde Klima anpasst; entnommen werden bloß einzelne Stämme. In Wirklichkeit dominiert der „Stanglwald“, meist aus gleich alten Fichten, unter denen außer ein wenig Hollunder und Brombeere nichts wächst, weil man die Nährstoffe nur den „Brotbäumen“ gönnt und weil zu viele Rehe und Hirsche alle keimenden Eichen, Tannen etc. wegfressen. Ernte per Kahlschlag, um anschließend wieder „Brotbäum“ aufzuforsten. Wie ein Maisacker, nur mit längerer Umtriebszeit.

Aufgrund einer seltsamen Förderpolitik wird die Anfälligkeit solcher Plantagen für Dürre, Käfer und Windwurf in Kauf genommen – wie die viel zu hohen Wildbestände, auch weil die Einkünfte aus Jagd oft jene aus der Holzwirtschaft toppen.

Österreich ist zu fast 50 Prozent von Wald bedeckt, Tendenz steigend. Also alles paletti? Leider nein, angesichts der vielfältigen Funktionen von Wald. Natürlich wollen die Bewirtschafter ihr Einkommen aus Holz optimieren – klugerweise möglichst nachhaltig, also auch noch in hundert(en) Jahren. Wald ist aber auch Lebensraum für eine Fülle von Pilzen, Pflanzen und Tieren, bindet Kohlenstoff im Sinne des Klimas, ist Wasserspeicher und Erholungsraum.

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