Textilindustrie

Nach Insolvenz von Schneiders Bekleidung: Quote für Gläubiger bleibt offen

Das Verwertungsverfahren über das Salzburger Traditionsunternehmen sei noch nicht
abgeschlossen, eine präzise Quotenprognose für die Gläubiger sei aus diesem Grund noch nicht möglich.

Am Landesgericht Salzburg hat am Montag die Prüfungs- und Berichtstagsatzung im Liquidationsverfahren gegen das insolvente Traditionsunternehmen Schneiders Bekleidung stattgefunden. Laut KSV1870 haben insgesamt 332 Gläubiger - davon rund 100 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer - Forderungen im Ausmaß von rund 10,8 Millionen Euro angemeldet. Davon wurden heute rund 9,1 Millionen Euro als zu Recht bestehend anerkannt. Die bestrittenen Forderungen müssten hingegen noch geprüft werden.

Zugleich seien noch nicht alle Beendigungsansprüche der Beschäftigten angemeldet worden. Es sei daher davon auszugehen, dass sich der Schuldenstand auf rund 13,1 Millionen Euro erhöhen werde. Gleichzeitig sei auch das Verwertungsverfahren noch nicht zur Gänze abgeschlossen. Eine präzise Quotenprognose für die Gläubiger sei aus diesem Grund noch nicht möglich, informierte am Montag KSV1870-Landesleiterin Aliki Bellou. Sie rechnete aber mit der Ausschüttung einer Quote für die unbesicherte Gläubigerschaft.

Zu wenig Geld für Weiterbetrieb

Die Schneiders Bekleidung GmbH hatte zunächst am 9. Mai Konkurs angemeldet. Das Unternehmen sollte ursprünglich fortgeführt und mit einer Sanierungsplanquote von zumindest 20 Prozent entschuldet werden. Allerdings stellte sich rasch heraus, dass dem Unternehmen für die weitere Produktion und damit für die Fortführung das Geld fehlte. Ein Weiterbetrieb hätte laut KSV1870 nur „einen höheren Ausfall für die Gläubigerschaft verursacht“. Darum wurde das Unternehmen geschlossen und ein Liquidationsverfahren eingeleitet.

Vom Aus waren rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Laut Insolvenzantrag hat Schneiders Bekleidung schon durch die Covid-Pandemie Umsatzrückgänge verzeichnet. Mit Beginn des Ukrainekriegs sei es dann zu einem Totalausfall der Produktionsstandorte in der Ukraine gekommen. Auch die strengen Covid-Maßnahmen in China hätten zu einem Rückgang der Lohnnäherei-Kapazitäten geführt. Dazu sei noch die Teuerung im Bereich der Transport-, Rohstoff- und Energiekosten gekommen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.